Grüner Pfeil für den Radverkehr: „Fahrradhauptstadt“ wird ausgebremst

Spätestens seit November 2021 könnten auch in Hamburg grüne Pfeile dem Radverkehr das Abbiegen an roten Ampeln gestatten. Doch eine aktuelle Anfrage der Linksfraktion zeigt, dass Grün in Hamburg nicht so beliebt ist, jedenfalls nicht bei den Zuständigen für den Straßenverkehr. Mehr als zwei Straßen, in denen der grüne Pfeil installiert wurde, sind den Behörden jedenfalls nicht bekannt.

„Es ist schon erstaunlich, wie beharrlich Hamburg gute Lösungen für Radfahrende einfach ignoriert. In der Stadt Köln gibt es mittlerweile an mehr als 40 Kreuzungen den grünen Pfeil für den Radverkehr. In der selbsternannten Fahrradhauptstadt Hamburg sind es ganze zwei grüne Pfeile“, sagt Heike Sudmann, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. Aktuell geprüft würden laut Senatsantwort auf unsere Anfrage auch nur zehn Kreuzungen, fünf im Bezirk Wandsbek auf Vorschlag des ADFC und fünf auf Vorschlag des Bezirks Altonas (Drs. 22/12417, Nr 2). Heike Sudmann: „Eine Offensive ist das wahrlich nicht. Vor gut einem Jahr haben der Erste Bürgermeister und der Verkehrssenator sich selbst für das neue ‚Bündnis für den Rad- und Fußverkehr‘ mit 28 Partner*innen, darunter alle sieben Bezirke, gelobt. Zu dem Ziel einer guten Infrastruktur gehört der grüne Pfeil auf jeden Fall, verkürzt er doch die Wartezeiten an Ampelkreuzungen, die ja immer noch am Autoverkehr ausgerichtet sind. Worauf wartet der Senat noch? Machen und nicht schnacken!“

 

Anlagen: Drucksachen 22/12541 und 22/12417