Hamburg 2030? „Eine lebenswertere und sozialere Stadt als heute!“
Wie könnte Hamburg im Jahr 2030 aussehen? In einem Gastbeitrag für das Hamburger Abendblatt zeichnet Sabine Boeddinghaus die Zukunftsvision einer sozialen und gerechten Stadt.
Unsere Fraktionsvorsitzende Sabine Boeddinghaus wagt einen Blick in die Zukunft – und ist optimistisch: Dass die HamburgerInnen sich gegen eine Ausrichtung der Olympischen Spiele 2025 entschieden haben, ist ihrer Meinung nach eben keine Absage an eine erfolgreiche Stadtentwicklung – sondern vielmehr eine Chance für Hamburg, das nun sozialer, basisdemokratischer und gerechter gestaltet werden könne.
„Mein Hamburg sieht 2030 – nachdem die Olympischen Spiele 2024 in Los Angeles stattgefunden haben – lebenswerter und sozialer aus als zuvor“, sagt Boeddinghaus dem Hamburger Abendblatt. „Der Senat hat nicht nur die für Olympia geplanten 200 Millionen Euro jährlich für andere Zwecke freigegeben, er hat auch aus der Ablehnung dieses Monsterprojekts gelernt und bezieht die Bürgerinnen und Bürger viel mehr ein als zuvor.“ Mittlerweile würden „Basisinitiativen in den Stadtteilen frühzeitig in anstehende Änderungen in ihren Quartieren eingebunden“, so Boeddinghaus’ Vision für 2030, „aber auch ihre eigenen Aktivitäten werden wertgeschätzt und zumindest zum Teil vom Senat aufgenommen.“
Integration, sozialer Wohnungsbau, Ausbau des Nahverkehrs
2030 hätte sich außerdem gezeigt, dass die Integration der vielen Zugewanderten funktioniert. Flüchtlinge hätten „einen der nun allgemein existenzsichernden Arbeitsplätze sowie bezahlbare Unterkünfte überall in Hamburg gefunden“ und lebten nicht in Großsiedlungen am Stadtrand. Genauso wie alle anderen, die noch 2015 verzweifelt auf Wohnungssuche gewesen seien – Familien mit Kindern, Obdachlose, Menschen mit niedrigen Einkommen. „Sie alle sind in ihrem Stadtteil angekommen und haben sich zusammen gut eingelebt. Auch ohne Olympia war der Bau von Zehntausenden neuen Wohnungen, insbesondere geförderte Wohnungen, möglich und erfolgreich“, so die Linke.
„Die Quartiere sind endlich ans Nahverkehrsnetz angebunden, nachdem beispielsweise Steilshoop und Osdorfer Born jahrzehntelang vertröstet worden waren. Jetzt kommen die Menschen schnell, günstig und umweltfreundlich in die Stadt, gehen in die inzwischen kostenlosen Museen oder zum Sport auf den vielen ausgebauten und neuen Sportplätzen, nutzen barrierefreie Freizeit- und Erholungseinrichtungen.“
Die „Schule für Alle“ entschärft soziale Spalutung
Die Krankenhäuser sollen bis 2030 wieder in städtischen Besitz übergegangenen sein. Sie „garantieren mit kleineren Stützpunkten eine gute Gesundheitsversorgung in allen Stadtteilen“. Auch die anderen Bereiche der „öffentlichen Daseinsvorsorge“ seien 2030 endlich ausreichend ausfinanziert, so die Hoffnung der Linken. „Der Kinder- und Jugendschutz ist neu strukturiert und fördert den Nachwuchs nachhaltig.“
Und was hat sich in der Bildungspolitik bewegt? Die „Schule für Alle“, so Boeddinghaus‘ Vision, wäre 2030 längst Realität. Und ihr Erfolg spräche für sich: Inklusionsbestreben wurden durch die neue Schulform erfolgreich umgesetzt, Bildung wurde auch für Menschen aus Mümmelmannsberg oder Lurup zugänglich gemacht. „So wurde die soziale Spaltung der Stadt zumindest entschärft“, so Boeddinghaus. Doch auch die Fraktionschefin weiß: „Zu tun wird immer noch viel bleiben.“
Der Beitrag „Ein lebenswerteres und sozialeres Hamburg als heute“ ist am 31.12.2015 im Hamburger Abendblatt erschienen.