Hamburgs Labels stärken – Musiknachwuchs fördern

BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG

  1. Sitzung

Donnerstag, 10. Dezember 2009

 

Hamburgs Labels stärken – Musiknachwuchs fördern

Drs 19/4715 –

 

Norbert Hackbusch DIE LINKE:

Frau Präsidentin, meine Damen und Herren!

Heute ist der Tag der großen Eintracht. Allein schon deshalb werden wir dem Antrag zustimmen, aber es gibt auch gute Begründungen dafür.

Auch wenn wir tatsächlich noch genauer über die Spezifizierung des Förderprogramms diskutieren müssen, geht es mir jetzt um ein Problem, das mit dem von Herrn Müller verwendeten und meiner Meinung nach richtigen Begriff Marktversagen zu tun hat. Die Art und Weise, wie Menschen bisher ihr Geld mit neuen Ideen und neuer Musik verdient haben, ist durchaus über das Internet zerstört worden. Wir haben diese Situation in etlichen Medienbereichen. Der Markt, der dort bisher einigermaßen funktioniert hat, funktioniert an dieser Stelle nicht mehr.

Die Leute sind praktisch nicht mehr in der Lage, mit ihren ersten Produkten, die sie auf den Markt werfen, auch nur einen Euro einzunehmen. Aus diesem Grund haben wir es in der Musikbranche mit einem richtigen Problem zu tun und ich finde es völlig richtig, dass man an diesem Punkt mit staatlicher Unterstützung ansetzt. Genau dieses Loch muss gestopft werden, damit eine unbekannte Musikgruppe die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, vorwärts kommen und wenigstens ein bisschen etwas verdienen kann, denn die meisten jungen Musiker stammen aus schwierigen sozialen Verhältnissen und sind auf staatliche Unterstützung angewiesen.

Es gefällt mir ausgezeichnet, wenn diese auch gewährt wird. Über die Strukturierung des staatlichen Förderprogramms und dessen praktische Umsetzung werden wir noch genauer diskutieren. Einige Diskussionen zur Überwindung dieses Marktversagens hatten wir bereits geführt. Das werden wir im Ausschuss sicherheitshalber noch einmal genauer diskutieren. Im Zusammenhang damit, was die Musikkultur in Hamburg sonst noch braucht, habe ich natürlich auch Wünsche. Alle anderen haben ihre angeführt, ich nenne meine gerne auch noch. Wir brauchen vor allen Dingen gegenwärtig Proberäume und das ist das, woran es fehlt.

Ja, du musst auch ein bisschen probieren. Herr Yildiz hat auch noch ein paar Schwächen und nicht genug Möglichkeiten, in seiner Wohnung auf seinem Schlagzeug zu spielen. Mittlerweile hat er einige Probleme mit seinen Nachbarn. Dieses Problem muss man einfach überwinden. Wir müssen uns anstrengen – dies ist eine wichtige Aufgabe –, Proberäume zur Verfügung zu stellen; das ist allgemein anerkannt. Viele Schritte haben wir dort noch nicht erreicht.

Ein bisschen übertrieben fand ich die Presseerklärung, die Herr Wankum und Herr Müller in dieser Angelegenheit herausgebracht haben so nach dem Motto, wir bereiten den Weg für die Beatles von morgen. Das ist natürlich ein bisschen auf dicke Hose gemacht.

Ehrlich gesagt, hat Kultur noch ein paar mehr Aufgaben, als immer diese großen Künstler und diese großen Erfolge hervorzubringen. Sie ist das Gleitmittel für die Menschheit, sie soll Freude schaffen. Sie ist nicht nur deswegen notwendig und wichtig, weil man dadurch unheimlich erfolgreich und großartig wird, sondern sie bringt auch Spaß. – Vielen Dank.