Integration braucht Mobilität
Zur heutigen Sitzung beantragt die Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft eine erweiterte Mobilitätskarte für diejenigen Flüchtlinge, die in den zwei Hamburger Erstaufnahme-Außenstellen in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein untergebracht sind (Drs. 21/7975). In der Wohnaußenstelle Nosdorf/Horst sind aktuell 100 Asylsuchende aus Hamburg untergebracht, in Bad Segeberg 132.
„Die Außenstelle Nosdorf liegt auf der grünen Wiese. 6 km Fußmarsch zur HVV-Anbindung und alle 2 Stunden ein Bus. Da ist an Integration überhaupt nicht zu denken“, sagt Christiane Schneider, flüchtlingspolitische Sprecherin der Linksfraktion. „Sie wird laut Integrationskonzept des Senats aber schon eingefordert. Das ist absurd.“
Laut Asylbewerberleistungsgesetz erhalten Erwachsene monatlich 29 Euro für Mobilitätsleistungen. Damit kann man von der Bad Segeberger Außenstelle gerade mal 1,5-mal im Monat in die Hamburger Innenstadt und zurück fahren.
„Wir fordern von der Stadt, dass sie sich bei den auswärtig Untergebrachten nicht aus der Affäre zieht. Es geht um 232 Menschen, für die Hamburg zuständig ist. Ich sehe überhaupt keinen Grund, warum die keine Mobilitätskarte erhalten sollen, denn auch sie müssen Behörden, Gesundheits-, und Bildungseinrichtungen in Hamburg aufsuchen“, so Schneider.