Keine Schulöffnung ohne Beteiligung der Schulen!

Heute hat Schulsenator Ties Rabe Pläne zur Öffnung der Schulen in der kommenden Woche vorgestellt. Darin wird in allen Schulen ein Regelbetrieb versprochen.

„Die Beteiligung der Schulen an den Plänen zur Öffnung wurde wieder einmal vollkommen außer Acht gelassen“, kritisiert Sabine Boeddinghaus, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. „Die Schulbehörde überzieht sie mit Forderungen und lässt sie bei der Umsetzung und mit der Verantwortung alleine stehen. Es kann nicht sein, dass Schulklassen jetzt überbelegt werden müssen und Schulen verdichtet werden. Es kann auch nicht sein, dass den Schulen keine zusätzlichen Ressourcen zur Aufarbeitung der Lernrückstände zur Verfügung gestellt werden.“

Boeddinghaus fährt fort: „Im Zentrum muss das Recht der Kinder und Jugendlichen auf Bildung und die Wahrung ihrer Gesundheit – und auch der Gesundheit der Lehrkräfte – liegen. So zu tun, als könnten sich Präsenz- und Fernunterricht hopplahopp abwechseln, ist irre. Pädagogik und Bindung, die Schlüssel zu erfolgreichem Lernen, existieren für die Behörde anscheinend nicht.“

Boeddinghaus bemängelt, dass es keinerlei Anstrengung der Schulbehörde gegeben habe, aus den Erfahrungen der Schulen mit den Schulgemeinschaften Konzepte zu einem Schulbetrieb unter Bedingungen der Corona-Pandemie zu erarbeiten. „Hier liegt die Möglichkeit, positive Erfahrungen weiter zu entwickeln. Die bestehende Schule vor der Schließung war weder gerecht noch gleich. Dieses Ziel einer gerechten, demokratischen Bildung, wie es das Schulgesetz festschreibt, muss unter den erschwerten Bedingungen in den Mittelpunkt rücken, da es besonders gefährdet ist.“