Leuchtturmpolitik ersetzt kein wissenschaftliches Konzept!
Zu den Plänen des Senats, Hamburg zu einer Wissenschaftsmetropole zu machen, erklärt Martin Dolzer, wissenschaftspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Wirklich innovativ wäre die Umkehr von der unternehmerischen Hochschule zu einer Hochschule in gesellschaftlicher Verantwortung. Eine neoliberale Politik der Leuchttürme ersetzt aber noch kein klares wissenschaftliches Konzept!“
Die Liste der Missstände an den Hamburger Hochschulen ist lang: Schlechte Betreuungsverhältnisse, unterbezahlte Lehraufträge, schlechte Arbeitsbedingungen für wissenschaftliche Mitarbeiter_innen, befristete Beschäftigungsverhältnisse, mangelnder Zugriff auf Forschungsergebnisse, zu wenig Studienplätze und die viel zu hohe Drittmittelabhängigkeit in der Forschung seien nur einige brennende Probleme, so Dolzer. „Anstatt den Zugang zur Spitzenforschung oder zu Masterstudiengängen immer exklusiver zu gestalten, wäre eine Demokratisierung der Hochschulen und eine gezielte Förderung auch der bisher vernachlässigten sozial- und geisteswissenschaftlichen Bereiche nötig. So könnte das interdisziplinäre Grundniveau der Hochschulbildung angehoben werden“, erklärt Dolzer. Und weiter: „Statt den aussichtslosen Wettlauf um die größte Wirtschaftsmetropole zu forcieren, sollte der Senat die interdisziplinäre Ausrichtung der Wissenschaft stärken – denn Hochschulen spielen eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung einer Gesellschaft, in der Menschen respektvoll und konstruktiv zusammenleben.“