LINKE diskutiert auf der Pride Week: Verfolgung Homosexueller in Hamburg
Im Rahmen der diesjährigen Pride Week hat DIE LINKE zu einer Diskussionsrunde ins Pride House eingeladen. Gemeinsam mit Expert_innen und Interessierten haben wir uns mit einem dunklen Kapitel in der Hamburger Geschichte auseinandergesetzt: Der strukturellen Diskriminierung und systematischen Verfolgung von Homosexuellen in der Stadt. Bis 1994 wurden männliche Homosexuelle auf der Grundlage des Paragrafen 175 strafrechtlich verfolgt.
Seit Jahren schon steht eine mögliche Entschädigung und Rehabilitierung der Verurteilten zur Debatte, doch die Unrechtsurteile aufgrund von §175 wurden bis heute nicht aufgehoben. Justizminister Heiko Maas hat allerdings jüngst angekündigt, zur Rehabilitierung demnächst ein Gesetz dazu vorzulegen. In der Veranstaltung ging es um die Vernetzung und Sensibilisierung für den Kampf um ein gleichberechtigtes Leben von Homosexuellen in Deutschland und die strafrechtlich verankerte historische Dimension der Homophobie in Deutschland und in Hamburg. Mehr dazu im Interview mit der Moderatorin und ehemaligen LINKEN-Abgeordneten Kersten Artus:
Die Redner_innen der Veranstaltung:
• Andreas Pretzel (Kulturwissenschaftler und Historiker, Forschungsstelle Archiv für Sexualwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin): Offene Rechnung §175. Die Auswirkungen der Strafverfolgung homosexueller Männer in der Bundesrepublik und der politische Kampf um Unrechtsbereinigung, Gerechtigkeit und Rehabilitierung
• Dr. Gottfried Lorenz (Historiker und Zeitzeuge, Initiative StolpersteineHamburg): Verfolgung homosexueller Männer in Hamburg
• Ulf Bollmann (Archivar, Initiative Stolpersteine Hamburg): Verfolgung homosexueller Männer, Frauen und Trans in Hamburg
• Martin Dolzer (queer- und justizpolitischer Sprecher Linksfraktion Hamburg)
• Vivien Kaffka (Sprecherin BAG DIE LINKE.queer)