Linksfraktion fordert Erhalt und Ausbau der Disability Studies

Dem Zentrum für Disability Studies (ZeDiS) in Hamburg droht das Aus. Es setzt sich seit 2005 – mittlerweile unter dem Namen ZeDiSplus – dafür ein, dass die Lehre im Feld der Disability Studies an allen Hamburger Hochschulen zusammengeführt, entwickelt und verbreitet wird. Die Disability Studies sind ähnlich wie Gender oder Queer Studies aus emanzipatorischen Bewegungen hervorgegangen und thematisieren die gesellschaftliche Diskriminierung von Menschen mit Behinderung.

Dazu Stephanie Rose, wissenschaftspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Hamburg kann froh sein, dass es mit dem ZeDiSplus eine Institution gibt, die sich für eine Weiterentwicklung der Disability Studies einsetzt. Diese Studies leisten einen wertvollen Beitrag zur Erforschung von Diskriminierungsrisiken und Benachteiligungserfahrungen von Menschen mit Behinderungen in der Gesellschaft.“

Das ZeDiSplus muss jetzt um seine Finanzierung bangen – die letzte Förderzusage läuft Ende 2022 aus. Die Linksfraktion setzt sich für Erhalt und Ausbau des ZeDiSplus ein und beantragt in der Bürgerschaft, dass die nötigen finanziellen Mittel bereitgestellt werden. Außerdem fordert die Linksfraktion den Senat auf, gemeinsam mit dem ZeDiSplus einen Plan zu entwickeln, wie die Disability Studies als eigenständiger interdisziplinärer Studiengang an den Hamburger Hochschulen institutionell verankert werden können. Rot-Grün will dagegen mit einem Zusatzantrag nur unverbindlich beschließen, das ZeDiSplus „bei der Weiterentwicklung sowie dem Auf- und Ausbau hochschulübergreifender Kooperationsprojekte zu unterstützen.“

Dazu Stephanie Rose: „Das Aus des ZeDiSplus wäre eine herber Rückschlag für alle, die für eine Etablierung der Disability Studies kämpfen. Wir fordern den Senat auf, endlich ausreichend finanzielle Mittel für das ZeDiSplus bereitzustellen! Das ZeDiSplus braucht Planungssicherheit durch Ausfinanzierung und keine vagen Unterstützungszusagen!