Schule: Orientierung braucht vor allem echte Perspektiven!
Heute hat Schulsenator Ties Rabe die neuen Maßnahmen des Senats zur Stärkung der Berufsorientierung für die 8. bis 10 Klassen an Stadtteilschulen ab 2016/17 vorgestellt. Sabine Boeddinghaus, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft, hält dabei die Orientierung des Senators für verkehrt. „Das Problem der Jugendlichen ist nicht in erster Linie, dass sie nicht wissen, was sie werden wollen. Im Gegenteil: Es fehlen ihnen ihren Wünschen entsprechende, ausreichende Ausbildungsplätze. Da muss endlich mehr getan werden!“ Außerdem kritisiert die Schul-Expertin die Fokussierung der Berufsorientierung allein auf die Stadtteilschule. „Diese Programme sollten selbstverständlich auch zum Regelangebot eines Gymnasiums gehören.“
Zu den Änderungsvorschlägen des Senators am Schulgesetz findet Boeddinghaus deutliche Worte: „Vorbereitungsklassen dürfen nur Übergangslösungen sein. Sie jetzt im Schulgesetz festzuschreiben, bedeutet, die Inklusion perspektivisch zu verhindern. Diese für alle SchülerInnen zu realisieren, muss aber unser Ziel sein! Darüber hinaus darf die Schulbehörde nicht per Gesetz allein die Entscheidungshoheit über die Zuteilung von SchülerInnen an die jeweiligen Schulstandorte haben. Denn das hieße, über die Köpfe der Beteiligten vor Ort hinweg zu agieren, anstatt aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen und ernst gemeinte wie transparente Beteiligungsstrukturen vor Ort zu entwickeln. Deshalb halten wir an unserem Antrag zur Überarbeitung des Schulentwicklungsplans in Hamburg fest. Dieser Forderung sollte sich der Senator nicht länger verschließen.“