Schulen öffnen nur unter Auflagen und ohne Prüfungen!
Ab Anfang Mai soll nach und nach der Unterricht in Schulen wieder beginnen. Bund und Länder haben gestern die Kultusministerkonferenz mit den Vorbereitungen beauftragt. Oberstes Gebot ist dabei die Garantie der nötigen Hygiene- und Schutzmaßnahmen und der Einhaltung des Abstandsgebots in den Schulen sowie des unbedingten Schutzes von „Risikogruppen“ im Lehrpersonal und der Schülerschaft. „Das ist für alle Beteiligten eine Herkulesaufgabe, ganz zu schweigen von der enormen Herausforderung, den Schüler_innen Sicherheit zu vermitteln, die seit Wochen große Angst und Verunsicherung erleben. Vor diesem Hintergrund halte ich die Linie, Prüfungen auf Teufel komm’ raus abhalten zu wollen, für verantwortungslos“, erklärt die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Sabine Boeddinghaus. „Die Forderungen, Petitionen und Plädoyers von Schüler_innen und Lehrkräften wurden alle missachtet. Gerade von Bildungsminister_innen erwarte ich in einer solch existenzbedrohenden Lage Kreativität, Flexibilität und Empathie für die ihnen anvertrauten jungen Menschen.“
In einem Antrag (Drs. 22/82) zur Sitzung der Hamburgischen Bürgerschaft nächsten Mittwoch fordert DIE LINKE, dass der „Fernunterricht“ nicht benotet wird und alle Abschlussprüfungen (ESA/MSA/Abitur) optional gestellt werden. „Die Schüler_innen sollen wählen können, ob sie eine Prüfung ablegen wollen, in der Hoffnung, sich noch zu verbessern, oder auf eine Abschlussprüfung verzichten und einen Durchschnittsabschluss erhalten, der ihre erbrachten Leistungen der letzten Schuljahre berücksichtigt“, erläutert Boeddinghaus. „Ich erwarte von Senator Rabe, dass er seine Sorgfaltspflicht gegenüber der gesamten Schulgemeinschaft ernst nimmt, die volle Verantwortung für deren Gesundheitsschutz trägt und sich in der Kultusministerkonferenz dafür einsetzt, dass in Zeiten einer ,Naturkatastrophe‘, wie es der Senat selbst formuliert, von den üblichen Abläufen abgewichen wird.“