Schulstudie belegt: Soziale Ungerechtigkeit des Bildungssystems nimmt noch weiter zu!

Die Ergebnisse des heute vorgestellten IQB-Bildungstrends bestätigen eine längst attestierte massive Bildungsbenachteiligung bei Kindern mit sogenanntem Migrationshintergrund bzw. aus ökonomisch benachteiligten Elternhäusern. „Die negativen Trends sind erheblich und der Anteil der Viertklässler:innen, die nicht einmal die Mindeststandards erreichen, ist zu hoch“, so das Fazit der Bildungsforscher:innen.

 

Dazu Sabine Boeddinghaus, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Seit dem Jahr 2000 identifiziert jede Bildungsstudie die soziale Ungerechtigkeit unseres Bildungssystems, weil nach wie vor die Herkunft über den jeweiligen Bildungserfolg bestimmt. Nun zeigt die neueste Erhebung, dass sich dieser Befund noch einmal verstärkt hat. Diese Entwicklung ist überhaupt nicht hinnehmbar und aus meiner Sicht eine schallende Ohrfeige für die versammelte KMK-Runde – aber in erster Linie ist sie eine schreiende Ungerechtigkeit gegenüber all den Kindern und Jugendlichen, die besondere Unterstützung und Begleitung brauchen!“

 

Die Expert:innen schreiben weiter: „Um dafür Sorge zu tragen, dass sich die ungünstigen Entwicklungen nicht weiter verstärken, sondern nach Möglichkeit umkehren, werden kurzfristige Einzelmaßnahmen nicht ausreichen.“ Dazu Sabine Boeddinghaus: „Diese Erkenntnis und Einschätzung teile ich und erneuere meine Erwartung an den Senat, das Bundesprogramm ‚Aufholen nach Corona‘ auf Landesebene zu verstetigen und mit inklusiven Fördermaßnahmen auf lange Sicht zu implementieren, um die benachteiligten Schüler:innengruppen zu unterstützen – erstens ist Corona noch nicht vorbei und zweitens werden die fatalen Folgen noch lange nachwirken.“