St. Pauli: Senat tut nichts gegen den Wohnungsleerstand in der Detlev-Bremer-Straße

Seit dem Jahr 2015 steht das Wohn- und Gewerbegebäude in der Detlev-Bremer-Straße 25-27 leer. Immer wieder haben Stadtteil- und Mieter:inneninitiativen, darunter „Mieter helfen Mietern“, „St. Pauli Code Jetzt“ und „St. Pauli selber machen“ auf das Problem aufmerksam gemacht, zuletzt mit einer Kundgebung am 7. Dezember. Doch eine Antwort des Senats auf eine Anfrage der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft (Drs. 22-6722) zeigt nun, dass der Senat nichts getan hat, um den jahrelangen Leerstand zu beenden oder wenigstens Zwischenvermietungen durchzusetzen. „Die Untätigkeit des Senats macht fassungslos. Da hilft das beste Wohnraumschutzgesetz nichts, wenn die Behörden keinen Druck bei jahrelangem Leerstand machen“, sagt Heike Sudmann, wohnungspolitische Sprecherin der Linksfraktion.

Laut Darstellung des Senats sollen umfangreiche Planungsabsprachen die Sanierungsarbeiten in die Länge gezogen haben. Doch aus der Anfrage geht hervor, dass es fünf Jahre lang, bis zum November 2020, gar keine Planungen gab, die den Behörden vorgelegt worden wären (s. Frage 6). Bautätigkeiten, die in einen Zusammenhang mit Sanierung gebracht werden können, haben weder Anwohner:innen noch Interessierte feststellen können. Sudmann„Besonders schlimm ist dieses Versagen des Senats mit Blick auf den Wohnraum, der vernichtet wird. Aus 26 günstigen Wohnungen werden jetzt 32 freifinanzierte Mikroappartements zwischen 18 und 30 Quadratmeter Größe. Jede:r weiß, dass solche Wohnungen auf St. Pauli zu irrsinnigen Quadratmeterpreise ab 20 Euro nettokalt vermietet werden. Dass wir hier in einem sozialem Erhaltungsgebiet sind, wo die Bewohner:innen vor Verdrängung geschützt werden soll, scheint den Senat nicht die Bohne zu interessieren.“