Statt Druck und „patriotischem Akt“: Linksfraktion fordert Belohnung für Impfwillige
Heute hat die Ministerpräsidentenkonferenz beschlossen, Corona-Schnelltests kostenpflichtig zu machen, um die Impfbereitschaft zu erhöhen. Dazu Deniz Celik, gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Kostenpflichtige Schnelltests sind sozial ungerecht und schließen vor allem Niedrig-Verdienende vom gesellschaftlichen Leben aus. Außerdem ist zu befürchten, dass sich insgesamt weniger Menschen testen lassen und so vermehrt Infektionen unerkannt bleiben und weitergegeben werden.“
Immer neue Wege werden diskutiert, um die Menschen zum Impfen zu drängen. Das Impfen wurde sogar zum „patriotischen Akt“ (Spahn) erklärt. Deniz Celik widerspricht: „Wir sollten vielmehr mit Belohnungen arbeiten. Studien zeigen, dass Belohnungen ein wirksames Mittel sind, um die Impfbereitschaft zu erhöhen. Menschen, die sich impfen lassen, schützen nicht nur sich selbst, sondern auch die Gemeinschaft. Dafür investieren sie Zeit und nehmen das körperliche Unwohlsein der Impfreaktion auf sich. Das sollten wir ganz konkret anerkennen, etwa durch Geld oder zusätzliche Urlaubstage.“
Denn klar ist: Möglichst viele Menschen sollten sich impfen lassen. Deshalb begrüßt die Linksfraktion alle erweiterten dezentralen, niedrigschwelligen Impfangebote und fordert den Senat zum Handeln auf:
- Die Beschäftigten im Öffentlichen Dienst und den landeseigenen Unternehmen werden mit 3 Tagen Sonderurlaub für ihre Impfung belohnt.
- Die Stadt Hamburg ermutigt Hamburger Arbeitgeber, auch ihren Beschäftigten Sonderurlaub als Impfprämie zu gewähren.
- Hamburg wirkt auf Bundesebene auf eine Impfprämie hin, die zwar zu versteuern ist – jedoch nicht auf Sozialleistungen angerechnet werden kann.