Steigende Inobhutnahmen von Kindern und Jugendlichen müssen wissenschaftlich aufgearbeitet werden!

Die Zahl von Kriseninterventionen und Inobhutnahmen steigt beständig an – gerade auch vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie. Solche Inobhutnahmen stellen auch immer einen massiven Eingriff in das Leben und die Entwicklung der betroffenen Kinder und Jugendlichen dar. Die Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft hat heute in der Bürgerschaft den Antrag eingebracht, eine wissenschaftliche Studie in Auftrag zu geben: Sie soll sich mit dieser Entwicklung befassen.

Dazu die kinderpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Insa Tietjen: „Auch ohne die Corona-Pandemie sind die Zahlen der Inobhutnahmen gestiegen. Wir sind davon überzeugt, dass dieser Sachverhalt explizit und fachlich von wissenschaftlicher Seite aufgearbeitet werden muss. Hier müssen alle Perspektiven – also die der Kinder, der Eltern und der Fachkräfte, mit einbezogen werden. Durch die Corona-Pandemie ist bereits jetzt die Zahl der gemeldeten Kindeswohlgefährdungen nochmal drastisch gestiegen. Auch vor diesem Hintergrund müssen strukturelle Probleme in der Kinder- und Jugendhilfe fundiert erfasst und neue Handlungsempfehlungen erarbeitet werden.“

Die Fraktionsvorsitzende und familienpolitische Sprecherin Sabine Boeddinghaus ergänzt: „Mit unserem Antrag haben wir eine gute Grundlage in das Parlament eingebracht, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Wir setzen sehr darauf, dass Rot und Grün die Ernsthaftigkeit unseres Anliegens erkennen und den Antrag zumindest in den Ausschuss überweisen. Alles andere wäre aus meiner Sicht ein Armutszeugnis. An dem Thema Inobhutnahmen werden wir parlamentarisch sowie außerparlamentarisch mit den verschiedenen Akteur:innen weiter gemeinsam weiterarbeiten.“