Erinnerungsort für koloniale Verbrechen? Von der „Lettow-Vorbeck-Kaserne“ zum „Tansaniapark“
Der sogenannte Tansania-Park und der ehemalige Exerzierplatz der Lettow-Vorbeck-Kaserne sind erstaunliche Orte: Diese ehemaligen Stätten der Verehrung deutscher Kolonialkämpfer gingen seinerzeit in die Nutzung der Bundeswehr über, die die Bewunderung weiterhin teilte. Auf dem Gelände stehen Kolonialdenkmäler aus der Zeit des Nationalsozialismus. Außerdem ehrt der Fassadenschmuck der Kaserne Kolonialherren wie den Massenmörder Lothar von Trotha, der den Befehl zur Vernichtung der Herero in der Kolonie „Deutsch-Südwestafrika“ gab.
Durch die Schließung der Kaserne steht das Gelände nun eigentlich für einen idealen Platz der Erinnerung an koloniale Verbrechen Deutschlands zur Verfügung. Der Senat verspricht die Schaffung eines solchen Erinnerungsortes seit Jahren – tut aber nichts. Wir wollen das ändern: In einem ersten Schritt möchten wir Näheres zur Geschichte dieses Ortes erfahren. Dafür haben wir den Historiker Dr. Julian zur Lage von der Forschungsstelle (post-)koloniales Erbe eingeladen, um uns darüber zu berichten.
Moderation: Norbert Hackbusch (Linksfraktion Hamburg).
11. Juli 2023, 18:30 Uhr, Jenfeld Haus, Charlottenburger Str. 1