Teure Klassenfahrten: Der Senat darf die Eltern nicht alleinlassen
Mehrere Hundert Euro pro Fahrt sind keine Seltenheit: Schon vor dem Anstieg der Inflation stöhnten Hamburgs Eltern über die hohen Eigenbeiträge für Klassenreisen. Nun, wo die Preise für Lebensmittel und Energie immer höher werden, werden die kostspieligen Klassenreisen zu einem noch größeren Problem. Die Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft hat deshalb eine parlamentarische Anfrage gestellt. Doch der Senat verweist lediglich auf die reguläre Unterstützung durch das Bildungs- und Teilhabepaket des Bundes und die Schulbudgets.
Dazu Sabine Boeddinghaus, bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion: „Das ist zu wenig! Wir dürfen die Eltern mit den steigenden Kosten nicht alleinlassen. Klassenreisen, Projektfahrten, Tagesausflüge sind wichtig für die schulische Bildung. Sie fördern den Zusammenhalt und die Gemeinschaft der Schüler:innen. Das Bildungs- und Teilhabe-Paket ist nicht hinreichend. Familien mit geringen Mitteln, die keinen Anspruch darauf haben, fallen aus dem Raster. Angesichts der Notlagen ist die Antwort des Senats erbärmlich!“
Boeddinghaus erinnert an die Versprechen, die in der Corona-Zeit gegeben wurden und nun gebrochen werden: „In den letzten zwei Jahren hieß es von allen Seiten, man würde alles für die Kinder tun, besonders um ihre soziale Belastung zu mildern. Sobald daraus aber Kosten entstehen, bleibt von den Versprechungen nur heiße Luft.“
Schulen müssten in die Lage versetzt werden, Familien schnell und problemlos unter die Arme zu greifen. Boeddinghaus: „Ich erwarte vom Senat, dass er allen Schulen, gestaffelt nach Sozialindex, zusätzliche Mittel zur Verfügung stellt, um Klassenreisen und Tagesausflüge für alle Kinder möglich zu machen. Das werden wir in der nächsten Bürgerschaft beantragen. Es hilft den Klassen, es hilft den Schüler:innen und trägt zu ihrer geistigen Gesundheit bei. Zu teuer darf es einfach nicht sein.“