Uni ohne Abi – geht das?

Der Hochschulzugang hängt nach wie vor in hohem Maß vom Elternhaus ab. Die
Voraussetzung des Abiturs als Zugangsberechtigung verschärft dabei die Bildungsungleichheit und
benachteiligt insbesondere Menschen mit Migrationshintergrund oder aus bildungsfernen
Haushalten. Dabei gibt es die Möglichkeit auch ohne ein Abitur zu studieren. Auf dieser Seite findet ihr Infos über das Studieren ohne Abitur in Hamburg und wie die Fraktion DIE LINKE  sich für einen besseren Hochschulzugang ohne Abitur einsetzt.

Studieren darf kein Privileg bleiben!

Zwar gibt es in Hamburg schon rechtliche Regelungen, die eine Hochschulzugang auch über
beispielsweise Fortbildungen für einen Meisterbrief oder per Nachweis von Berufstätigkeit in
Kombination mit einer Eingangsprüfung vorsehen, allerdings wird von dieser Möglichkeit kaum
Gebrauch gemacht. Die bereitgehaltenen Quoten von drei Prozent für Bewerber:innen ohne
schulische Hochschulzugangsberechtigung in grundständigen Studiengängen werden seit Jahren von keiner Hamburger Hochschule ausgeschöpft; die Zahlen dieser Studienanfänger:innen ist sogar
rückläufig.

Gerade einmal 2 Prozent aller Hamburger Studierenden sind über die berufliche Qualifikation an die Hochschule gekommen. Dabei hegen viele junge Menschen den Wunsch, sich weiterzubilden und
noch viel mehr erfüllen die Voraussetzungen für eine solche Bewerbung. Jetzt braucht es eine
gezielte Bekanntmachung der Möglichkeiten und eine gute soziale Infrastruktur um die rechtlichen
Möglichkeiten des Hochschulzugangs zu einer realistischen Option für alle Menschen ohne Abitur zu
machen.

Vorbild Sozialökonomie

Vorbildcharakter für dieses Vorhaben kann dabei das Modell des Fachbereichs Sozialökonomie an
der Universität Hamburg werden. Die gewerkschaftlich geprägte Entstehungsgeschichte des
Fachbereichs macht sich auch darin bemerkbar, dass eine Quote von 40% der Studienanfangsplätze
für Personen mit beruflicher Qualifikation vorgesehen ist. Zwar hat auch dieser Fachbereich mit
einem Rückgang beruflich Qualifizierter Studienanfänger:innen zu kämpfen, dennoch ist diese
Zugangsart für mehr als 20 Prozent der Weg in ein Studium.

Wir haben die ausgebildete Verkäuferin Annika (23) auf ihrem Weg an die Uni Hamburg begleitet
und mit ihr über die Eingangsprüfung am Fachbereich Sozialökonomie und einiges mehr rund um den
Hochschulzugang als beruflich Qualifizierte gesprochen.

Vorschaubild des YouTube-Videos https://youtu.be/Mh9tJ-QoAMY

"Uni ohne Abi?" – LINKEN-Abgeordnete Stephanie Rose im Gespräch mit der Studentin Annika Tresse


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Für eine demokratische und soziale Hochschule!

Bildung ist ein Menschenrecht, von dem niemand ausgeschlossen werden darf. Daher ist die linke
Bildungspolitik geleitet vom Prinzip der Chancengleichheit. Das gilt auch für ein Hochschulstudium.
Wir brauchen eine Ausweitung der Studienplatzkapazitäten durch einen ausfinanzierten und
verstetigten Hochschulpakt. Alle, die studieren möchten, sollen auch einen Studienplatz erhalten.
Zulassungs- und Zugangsbeschränkungen müssen überwunden werden. Dafür braucht es gleichzeitig auch eine Studienfinanzierung für Studierende, die das ermöglicht und eine hochschulinterne
Organisationsstruktur, die die Bedürfnisse von Studieninteressierten ohne Abi in den Blick nimmt.

Als Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft setzen wir uns für demokratische und soziale Hochschulen ein!


Wie wir uns für eine Verbesserung des Hochschulzugangs ohne Abitur einsetzen


Angebote mit Informationen und Beratungsmöglichkeiten zum Thema Hochschulzugang ohne Abitur