Studieren ohne Abi: Hochschulzugang erleichtern für mehr Bildungsgerechtigkeit!

Der Zugang zu Hochschulen und Universitäten hängt noch immer viel zu sehr vom Elternhaus ab. Ein Grund dafür ist das Abitur als faktisch alleinige Voraussetzung zum Studium. Das verschärft die Bildungsungleichheit noch und benachteiligt insbesondere Menschen mit Migrationshintergrund oder aus bildungsfernen Haushalten. Zwar halten Hamburger Universitäten und Hochschulen in grundständigen Studiengängen 3 Prozent der Plätze für Bewerber:innen ohne Abitur vor. Eine Anfrage der Fraktion DIE LINKE (Drs. 22/9510) zeigte aber kürzlich, dass diese Quote seit Jahren von keiner Hochschule ausgeschöpft wurde und die Zahlen dieser Studienanfänger:innen zuletzt sogar rücklaufig waren.

In einem Antrag in der heutigen Bürgerschaftssitzung (Drs. 22/11588) fordert die Linksfraktion deshalb, Hürden für Studieninteressierte ohne Abitur abzubauen – unter anderem die zum Teil horrenden Gebühren für die Aufnahmeprüfungen.

Stephanie Rose, wissenschaftspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Wenn ich sehe, dass gut ausgebildete Menschen bis zu 370 Euro für eine Vorabprüfung zahlen müssen – nur für die Bewerbung und die Hoffnung auf einen Studienplatz – dann wundert es mich nicht, dass kaum eine Hochschule die Zielquoten für Studierende ohne Abitur erreicht. Wir brauchen jetzt eine gezielte Information über die Möglichkeiten eines solchen Studiums und wir brauchen eine gute soziale Infrastruktur, damit der Hochschulzugang ohne Abitur nicht länger ein leeres Versprechen, sondern eine echte Bildungschance wird!“