Vor allem in ärmeren Stadtteilen: Anfrage der Linksfraktion zeigt immer mehr Lücken bei ärztlicher Versorgung

Eine Große Anfrage der Linksfraktion zeigt, dass sich die ärztliche Versorgung in Hamburg insgesamt im Vergleich zu 2021 verschlechtert hat. Demnach gibt es 22 Hausärzt*innen weniger als noch 2021 – im gleichen Zeitraum hat die Hamburger Bevölkerung um etwa 40.000 Menschen zugenommen. Hinzu kommt, dass sich die Arztpraxen über das Stadtgebiet sehr unterschiedlich verteilen. Während wohlhabendere Stadtteile eher überversorgt sind, sind ärmere Stadtteile eher schlecht versorgt. Dies gilt insbesondere bei der kinder- und frauenärztlichen Versorgung sowie bei den Psychotherapeut*innen.

Dazu Deniz Celik, gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Dass Hamburg immer noch als ärztlich überversorgt gilt, ist nicht mehr nachvollziehbar. Hamburg ist eine wachsende Stadt – doch die ärztliche Versorgung wächst nicht mit. Immer mehr Patient*innen sind mit langen Wartezeiten und Aufnahmestopps konfrontiert. Zudem verteilen sich die Praxen sehr unterschiedlich über das Stadtgebiet. Während die Zentren gut versorgt sind, ist die Peripherie – etwa Neugraben-Fischbek oder Finkenwerder – schlecht versorgt. Finkenwerder hatte beispielsweise vor zwei Jahren noch fünf Hausärzt*innen, mittlerweile sind es nur noch zwei. Kinderärzt*innen gibt es dort keine. Was bleibt, ist der krasse Unterschied zwischen wohlhabenderen Stadtteilen und einkommensärmeren Stadtteilen. So sind Lurup, Billstedt und Wilhelmsburg kinderärztlich unterversorgt, Winterhude und Blankenese aber überversorgt. Enttäuschend ist auch, dass sich die ärztliche Versorgung durch die vom Senat geförderten Gesundheitszentren nicht wirklich verbessert hat. Zwar hat sich das Beratungsangebot verbessert, es sind aber in der Regel keine zusätzlichen Kassensitze in den Stadtteil gezogen.  Als Linksfraktion setzen wir uns daher für die Einrichtung kommunaler Gesundheitszentren mit angestellten Ärzt*innen in unterversorgten Stadtteilen ein.“

Unsere Große Anfrage finden Sie hier.