Zu wenig Personal, zu viele Fälle: Verheerende Situation beim ASD
Der Allgemeine Soziale Dienst (ASD) berät Familien in schwierigen Lebenslagen, begleitet sie und unterstützt sie mit gezielten Maßnahmen. Dabei müssen die Fachkräfte eine drohende Kindeswohlgefährdung erkennen und abwenden. Diese wichtige und anspruchsvolle Tätigkeit wird aktuell unter miserablen Bedingungen ausgeführt – das zeigen die neuesten Anfragen der Linksfraktion. Im Hamburger ASD fehlen im Bereich der pädagogischen Fallarbeit insgesamt 16,78 Vollzeitstellen, besonders brisant ist die Lage mit 6,81 unbesetzten Vollzeitstellen in Wandsbek. Der Einsatz von Quereinsteiger*innen kann die akute Lage kaum mildern, da solche unerfahrenen Mitarbeiter*innen mindestens ein halbes Jahr lang keine Kinderschutzfälle übernehmen dürfen. Dabei schießen die Fallzahlen in die Höhe.
Dazu Sabine Boeddinghaus, familienpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Mir fehlen die Worte: Eine Fachkraft betreut im Durchschnitt zwischen 37-45 Fällen! Wie ist bei einem derartigen Arbeitspensum eine pädagogische Arbeit möglich, die auf vertrauensvollen Beziehungen basiert und die Familien bestärkt? Der Senat muss endlich begreifen, dass es höchste Zeit zum Handeln ist. Wir brauchen mehr präventive und lebensnahe Projekte, die Familien und Kinder in Krisen unterstützen und wir brauchen ernstgemeinte effektive Maßnahmen, die den ASD zu einem guten Arbeitsplatz machen. Unter dem jetzigen Zustand leiden alle – die Familien in Not und die Fachkräfte.“
Die Anfragen: