17 Duschen für 2.000 Obdachlose? Das reicht einfach nicht!
17 Duschen, zehn Waschmaschinen und neun Trockner in Tagesaufenthaltsstätten fördert die Sozialbehörde – für rund 2.000 Obdachlose im Hamburger Stadtgebiet. Damit ist das Angebot an frei zugänglichen Hygieneeinrichtungen genauso begrenzt wie vor vier Jahren. Doch die Zahl der auf der Straße lebenden Menschen, die darauf angewiesen sind, hat sich allein im letzten Jahr verdoppelt. Das belegt eine aktuelle Anfrage der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft (Drs. 21/17483).
„Eine Dusche für mehr als 100 Menschen – die hygienische Versorgung von Obdachlosen ist dramatisch knapp“, erklärt Cansu Özdemir, die sozialpolitische Sprecherin der Fraktion. „Das macht es den Menschen unmöglich, ihren täglichen hygienischen Bedürfnissen nachzukommen und führt zu weiterer Verelendung und gesellschaftlicher Ausgrenzung.“
Die Nutzung der Einrichtungen ist durch Duschzeiten, Duschmarken und andere Aspekte noch zusätzlich begrenzt. Sind sie in Notunterkünften gelegen, sind sie auch nicht für alle Menschen zugänglich. „Die Sozialbehörde hat jahrelang zugesehen, wie der Bedarf wächst“, kritisiert Özdemir. „Sie muss jetzt endlich aktiv werden und die Zahl der frei zugänglichen Duschen und Waschmaschinen mindestens verdreifachen, um den Menschen auf der Straße zumindest ein bisschen Hygiene und Würde zu ermöglichen.“