Sicherer Abstand statt gefährlicher Enge: Hamburgs Obdachlose müssen in Hotels untergebracht werden!

Anfang November wurde das städtische Winternotprogramm für obdachlose Menschen in Hamburg geöffnet. Doch entgegen dem Anspruch einer „lockeren“ Belegung sind im Schnitt bis zu 75 Prozent der Plätze belegt. Zugleich besuchen täglich über 200 Personen die Tagesaufenthaltsstätte in der Markthalle. Das ergibt eine Anfrage der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft (Drs. 22/2347).

Dazu Stephanie Rose, sozialpolitische Sprecherin der Linksfraktion: „Während der Rest der Welt dazu angehalten wird, Kontakte einzuschränken, teilen sich in den städtischen Notunterkünften mitunter bis zu vier obdachlose Menschen ein Zimmer. Und dann treffen diese vier Menschen tagsüber auch noch auf bis zu zweihundert andere Besucher:innen in der Tagesaufenthaltsstätte. Da muss ich keine Virologin sein, um zu wissen, dass das der absolute Super-GAU ist. Hinzu kommt, dass obdachlose Menschen aufgrund von Vorerkrankungen zur besonders vulnerablen Gruppe gehören und ein erhöhtes Risiko für schwere Krankheitsverläufe haben. Deshalb fordern wir ja auch die dezentrale Unterbringung von obdachlosen Menschen in Hotels. Nur mit ausreichend Abstand kann Infektionsschutz eingehalten werden. Dass die Stadt hier nach eigener Aussage Erfrierungsschutz und Infektionsschutz gegeneinander abwägt, ist einfach unmenschlich. In einer reichen Stadt wie Hamburg sollte doch wohl beides möglich sein.“

Zur Bürgerschaftssitzung am 16. Dezember hat die Fraktion DIE LINKE hierzu einen Antrag eingebracht: „Obdachlose Menschen bei den verschärften Corona-Maßnahmen nicht vergessen: Infektionsschutz durch Hotelunterbringung sicherstellen!” (Drs. 22/2423). Der Antrag und die ska hängen dieser Mail an.