26 tote Obdachlose: Mit massiven Investitionen die Menschen erreichen

Mindestens 26 obdachlose Menschen sind seit Jahresbeginn auf Hamburgs Straßen gestorben. Laut dem Straßenmagazin Hinz & Kunzt sind es sogar 29. Zusätzlich sind 17 weitere Menschen ohne festen Wohnsitz in einem der Hamburger Krankenhäuser verstorben. Das geht aus Anfragen der Linksfraktion hervor.

Dazu Stephanie Rose, sozialpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Zwei bis drei obdachlose Menschen sterben jeden Monat in Parks, Hinterhöfen und Bahnhöfen. Das macht mich fassungslos und es ist kein Zustand, an den wir uns gewöhnen dürfen. Die Stadt rühmt sich, das beste Winternotprogramm zu haben und dann auch ein umfassendes Hilfesystem. Und trotzdem sterben Menschen auf der Straße und wir beobachten eine zunehmende Verelendung. Es reicht eben nicht, den Menschen ein Angebot in Massenunterkünften zu machen, das sie dann aber nicht annehmen wollen.“

Die Linksfraktion hat noch im September ein ganzjähriges und ganztätiges, dezentrales Notunterkunftssystem, möglichst mit Einzelzimmern, sowie eine Strategiekonferenz und einen Masterplan gefordert. Stephanie Rose: „Die Nachhaltigkeitsziele der UN und das EU-Parlament verpflichten die Staaten dazu, Obdachlosigkeit bis 2030 zu beenden. Damit das in Hamburg gelingen kann, müssen wir in der Obdachlosenhilfe völlig umdenken. Dafür muss die Prävention zur Vermeidung von Wohnungsverlusten gestärkt und der bedingungslose Zugang zu bezahlbarem Wohnraum für sehr viel mehr Menschen als im Moment ermöglicht werden. Zusätzlich muss massiv in den Ausbau der Straßensozialarbeit investiert werden, um die Menschen dort zu erreichen, wo sie sich aufhalten.“