Bankrotterklärung im Sozialwohnungsbau: Zahlen verschlechtern sich erneut
Heute hat der Senat die Bilanz der Wohnraumförderung 2022 vorgestellt. Jährlich sollen 3.000 öffentlich geförderte Wohnungen entstehen. Letztes Jahr wurden nur knapp 1.900 Wohnungen genehmigt. Selbst bei der SAGA, die jedes Jahr 2.000 neue Wohnungen auf den Weg bringen soll, waren es nur 1.000. Fertiggestellt wurden 1.986 Wohnungen im 1. Förderweg (Anfangsmiete 6,90€/qm nettokalt, klassische Sozialwohnung) und 444 Wohnungen im 2. Förderweg (Anfangsmiete 9 €/qm nettokalt).
„Wo sollen Menschen mit wenig Einkommen noch eine Wohnung finden, wenn der geförderte Wohnungsbau derart drastisch zusammenbricht? Es laufen mehr Wohnungen aus der Sozialbindung als neue entstehen. Die Genehmigungen sind so tief in den Keller gefallen, dass kein Lichtblick zu sehen ist. Der Senat hat jahrelang nicht genügend gegengesteuert“, sagt Heike Sudmann, wohnungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. Selbst das städtische Wohnungsunternehmen SAGA hat seit Jahren die vorgegebenen 2.000 Wohnungen jährlich nicht erreicht. Heike Sudmann: „Die Stadt muss endlich mehr selbst bauen. Mit unserem Vorschlag, eine städtische Bauhütte zu schaffen, würde der Senat sich unabhängiger machen von Baufirmen und Investor:innen. Eigene Bauhandwerker:innen stehen dann zur Verfügung, wenn sie gebraucht werden. Gesicherte Aufträge und anständige Bezahlung machen die Bauhütte zu einer attraktiven Arbeitgeberin für die Fachkräfte.“