Bauarbeiten Willy-Brandt-/Ludwig Erhard-Straße: Mobilitätswende findet nicht statt

Dass die Mobilitätswende nicht auf den Hauptverkehrsstraßen stattfindet, belegt einmal mehr die aktuelle Antwort auf eine Schriftliche Kleine Anfrage der Fraktion DIE LINKE (Drucksache 22/12586) zu den Bauarbeiten auf der Willy-Brandt/Ludwig-Erhard-Straße. Während bei der Instandsetzung der Amsinckstraße/Spaldingstraße (vgl. Drucksache 22/12518, S. 1-2) wenigstens eine Bussonderspur errichtet wird, gibt es hier keinen Zugewinn für den umweltfreundlichen Verkehr.

„Wer den Autoverkehr reduzieren will, muss ihm auch Platz wegnehmen, das gilt gerade für Hauptverkehrsstraßen. Diese Erkenntnis aus der Verkehrswissenschaft ignoriert der Senat konsequent. Es nützt nichts, wenn der Senat viele schöne Worte für die Mobilitätswende aufs Papier schreibt, sie auf Hauptverkehrsstraßen aber nicht umsetzt. So wird das nichts mit der Mobilitätswende bis 2030″, sagt Heike Sudmann, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. Die Ausrede, bei Instandsetzungen gebe es keine Neuaufteilung lässt Sudmann mit Verweis auf die Amsinckstraße nicht gelten. Außerdem sei es unsinnig, bei solchen umfangreichen Arbeiten, die auf eine 30jährige Nutzungsdauer (vgl. Drs. 22/12518, S. 3) ausgerichtet seien, keine Neuaufteilung des Straßenraums vorzunehmen. So würden es bei den viel zu schmalen Fuß- und Radwege bleiben, teilweise würde der Fußverkehr noch weiter eingeengt. „Für die Radstreifen in der Königstraße und Reeperbahn, die dort auf einer ehemaligen Autospur errichtet wurden, braucht es die Fortsetzung in Willy-Brandt- und Ludwig-Erhard-Straße. Alles andere ist Stückwerk und stümperhaft. Der Fuß- und Radverkehr darf auch an Hauptverkehrsstraßen nicht im Seitenraum zusammengequetscht werden. “