„Bessere Kita-Qualität: gut für Kinder, Eltern und Gesellschaft“
Das Kita-Netzwerk ruft morgen erneut zu einer Demonstration zur Verbesserung der Qualität der Kindertagesbetreuung auf. Die Beschäftigten, Eltern und FachschülerInnen fordern um 25 Prozent verbesserte Personalschlüssel, um Ausfallzeiten wie Urlaub und Krankheit und mittelbare pädagogische Arbeit wie Elterngespräche und Vorbereitungszeiten zu finanzieren. Die Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft unterstützt die Forderungen und ruft zur Teilnahme n der Demonstration auf: „Die vom Kita-Netzwerk geforderte Verbesserung der Qualität in den Kitas kostet weniger als 60 Millionen Euro im Jahr“, begründet Mehmet Yildiz, kinder-, jugend- und familienpolitischer Sprecher der Fraktion. „Das wäre gut angelegtes Geld. Es wäre für alle Kinder gut, weil gute Qualität in der Kindertagesbetreuung bessere Zukunftschancen bringt. Es wäre für die Kita-Beschäftigten gut, weil sie weniger krank würden und gesund in Rente gingen. Es wäre für die gesamte Gesellschaft gut, weil gute Qualität langfristig hohe Folgekosten in den nachgelagerten Sozialsystemen vermeidet.“ Jeder Euro, der in die Qualität von frühkindlicher Bildung gesteckt wird, rechne sich volkswirtschaftlich mit dem Faktor 5.
Schlechte Personalschlüssel dagegen rechnen sich volkswirtschaftlich überhaupt nicht, so Yildiz: „Die besonders schlechten Personalschlüssel in Hamburg führen im bundesweiten Vergleich zu besonders hohen Krankenraten bei den Kita-Beschäftigten. Das ist nicht nur belastend für sie selbst, sondern verschlechtert auch die Betreuungsqualität für die Kinder und ihre Eltern. Ausfallzeiten von über 21 Prozent für die Einrichtungen der Elbkinder zum Beispiel sind eine ernstzunehmende Warnung.“ Wie eine Große Anfrage der Fraktion DIE LINKE (Drs. 20/14257) zeigte, sind die vom Senat und den Verbänden im Dezember 2014 vereinbarten Verbesserung aber nur marginal. Selbst große Kitas mit 120 Plätzen bekommen gerade einmal rund eine Drittel Stelle zusätzlich.