Beteiligungsbericht offenbart ungerechte Entlohnung: Manager kriegen zu viel, einfache Angestellte zu wenig

Der Senat hat heute den Beteiligungs- und Vergütungsbericht für das Jahr 2021 vorgestellt. Die Fraktion DIE LINKE kritisiert die nach wie vor krass ungleiche Entlohnung innerhalb der Belegschaften. David Stoop, haushaltspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Die Spreizung von Managergehältern und Gehältern einfacher Beschäftigter in Firmen, an denen die Stadt beteiligt ist, ist ein Skandal. Bei einigen Gesellschaften verdient das Management das 10-Fache des Durchschnittslohns. Das passt überhaupt nicht in die Zeit. Da muss in beide Richtungen etwas passieren!“

Alle Beschäftigten öffentlicher Unternehmen sollten gut entlohnt werden. Das sei sowohl im Interesse der Beschäftigten als auch im Interesse der Unternehmen, die gute Arbeitskräfte dringend benötigen. Stoop: „Manager dürfen nicht ein Vielfaches einer tarifvertraglichen Eingruppierung verdienen. Ebenso passt es nicht in unsere Zeit, dass weiterhin lediglich 22 Prozent der Geschäftsleitungen mit Frauen besetzt sind. Hier zeigt sich eine systematische Unterrepräsentation von Frauen in Leitungsfunktionen.“

Alle öffentlichen Beteiligungen müssten mindestens entsprechend dem Tarifvertrag entlohnen und dürften sich nicht unter Verweis auf die komplexen Beteiligungsstrukturen herausreden. „So war es zum Beispiel beim Bodenpersonal am Flughafen“, sagt Stoop. „Die Folge kennen wir: Schlechte Arbeitsbedingungen und am Ende stockte die Abfertigung derart, dass der Flughafen nicht mehr leistungsfähig war.“

Auch den Lobeshymnen auf die Investitionen bei den Beteiligungen kann sich die Linksfraktion nicht anschließen. Stoop: „Viele Investitionen sind eigentlich ausgelagerte Investitionen des Kernhaushalts und die blieben seit Jahren hinter den Erfordernissen zurück. Hier muss im Interesse der ökonomischen, ökologischen und sozialen Bedürfnisse der Stadt viel mehr passieren.“