Das Kohlekraftwerk Moorburg ist Geschichte – Hat Rot-Grün wirklich gelernt?
Was mit einer fulminanten Fehlplanung des Hamburger Senats und Vattenfalls begann, ist ab Mittwoch endgültig Geschichte: das Kohlekraftwerk Moorburg wird endgültig vom Netz genommen.
Stephan Jersch, umweltpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft, erklärt dazu: „Der heutige Tag ist kein Erfolg der hamburgischen Regierungspolitik, die Vattenfall immer noch als Partner hofiert, es ist ein Erfolg der Zivilgesellschaft Hamburgs, die nicht nachgelassen hat im Engagement gegen die Einbeziehung Moorburgs in Hamburgs Energie- und Wärmeplanung.“
Vattenfall erhält für die vorzeitige Abschaltung des Kohlemeilers, der Verluste schrieb, auch noch Steuergelder. Dazu Stephan Jersch weiter: „Es ist ein teuer erkaufter Erfolg für die Energiewende, wenn heute der Stecker in Moorburg gezogen wird. Aber es ist ein Erfolg auf dem Weg zur Klimaneutralität und zur ausschließlichen Versorgung mit erneuerbarer Energie. Ich würde mich daher sehr freuen, wenn die geplante Abschaltfeier am 10. Juli um 16 Uhr vor dem Ex-Kraftwerk zu einem lebendigen coronagerechten Event wird.“
Zur Perspektive der Hamburger Energiepolitik äußert sich Jersch: „Ich bezweifele, dass Moorburg die letzte große Sackgasse in der Hamburgischen Energie- und Klimapolitik gewesen ist. Hamburg plant weiter mit Erdgas. LNG aus Fracking ist immer noch nicht ausgeschlossen, genauso wie Wasserstoff aus nichterneuerbaren Quellen. Rot-Grün hat eine Nase für Sackgassen in der Klima- und Energiepolitik.“