Der Senator muss Verantwortung übernehmen und darf den Eltern und Schulen nicht den schwarzen Peter zuschieben!

Nach dem Willen der Schulbehörde soll es Hamburger Eltern freigestellt werden, ob sie ihre Kinder in die Schule schicken oder im Fernunterricht unterrichten lassen. „Nun tritt genau die Lage ein, vor der ich immer gewarnt habe“, kritisiert Sabine Boeddinghaus, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. „Die Schulen sehen einer ungewissen Zeit entgegen, ohne zusätzliche Unterstützung beim  hybriden Lernen und seiner sicheren Durchführung. Der Senator schiebt den Eltern und Schulen den schwarzen Peter zu, sie sollen entscheiden und umsetzen, die Behörde sitzt auf der Tribüne. So geht verantwortungsvolles und präventives Regieren nicht. Ich bin wirklich entsetzt.“

Die Behörde habe die Sommerzeit verschlafen und es versäumt, die Schulen konzeptionell und mit der notwendigen digitalen Ausstattung auf härtere Coronazeiten vorzubereiten. „Monatelang hat der Schulsenator gebetsmühlenartig immer wieder erklärt ‚Die Schulen sind sicher!‘ – basierend auf einer nicht belastbaren hauseigenen Auswertung schulischer Infektionszahlen. Nun beugt er sich dem Lockdown, indem er Eltern und Schulen im Regen stehen lässt“, so Boeddinghaus. „Das Recht auf Bildung und das Recht auf Gesundheit kann man nicht gegeneinander ausspielen!“

Darüber hinaus fehle es an einer Perspektive über den 10. Januar 2021 hinaus, erklärt Boeddinghaus: „Auf was können und dürfen sich die Eltern, Schüler:innen und Lehrkräfte einstellen? Welche klaren Vereinbarungen und Stufenpläne gibt es, die den Schulgemeinschaften die notwendige Orientierung geben? Und wie sollen Prüfungen vertretbar in dieser chaotischen Zeit stattfinden? Auf all das gibt der Senator keine verlässlichen Antworten. Ich erwarte, dass Senator Rabe sich umgehend aus seiner Schmollecke heraus bewegt und sich seiner Fürsorgepflicht stellt im Sinne guter Bildung und Betreuung und sicheren Infektionsschutzes!“