Desaster beim Wohnungsneubau: Senat ist auf ganzer Linie gescheitert
Die heute bekannt gegebenen Fertigungszahlen im Wohnungsneubau 2021 zeigen einen heftigen Einbruch. Statt der versprochenen 10.000 neuen Wohneinheiten wurden lediglich 7.461 errichtet – dies ist der geringste Baufertigungsstellungs-Wert seit 2014. Der Anteil der Wohnungen im 1. Förderweg macht nur noch 20,95 Prozent aus. 74,60 Prozent aller neu errichteten Wohnungen sind teure frei finanzierte oder noch teurere Eigentumswohnungen.
Dazu Heike Sudmann, die wohnungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Es ist ein Desaster – die Politik des Senats ist auf ganzer Linie gescheitert. Die dringend benötigten Sozialwohnungen machen gerade mal ein Fünftel der Neubauten im vergangenen Jahr aus. Es liegt doch auf der Hand: Der Senat muss selbst über die SAGA und andere öffentliche Unternehmen mehr günstige Wohnungen bauen. Die knappen städtischen Flächen in Hamburg dürfen nicht mehr für dauerhaft teuren Wohnungsbau verschwendet werden.“
Für den Senat zeichnete sich das Scheitern seiner von ihm selbst bejubelten Wohnungspolitik schon im Dezember 2021 ab: Mit 7,3 Prozent brachte der Mietenspiegel den höchsten Anstieg seit mehr als zwei Jahrzehnten. Die Halbierung des Neubaus öffentlich geförderter Wohnungen (3.472 Fertigstellungen 2020 auf 1.895 in 2021) war dann der nächste Tiefschlag. Heike Sudmann: „Der verzweifelte Versuch, den Anteil der geförderten Wohnung schönzurechnen, indem nur der Geschosswohnungsbau betrachtet wird, ist erbärmlich. Die Hamburger:innen brauchen viel mehr günstige Sozialwohnungen! Städtische Grundstücke dürfen nur noch in Erbbaupacht vergeben und darauf nur noch öffentlich geförderter Wohnungsbau betrieben werden – etwa in der Innenstadt müssen es zu 100 Prozent Sozialwohnungen sein.“