Statt sich am letzten Schultag schon einmal gedanklich in die Feiertage zu verabschieden, gehen Hamburger SchülerInnen gemeinsam auf die Straße: Unter dem Motto „Jugenddemo für ein Bleiberecht“  wollen sie am Freitag demonstrieren. Los geht’s um 12 Uhr am Steintorwall. 

Organisiert wird der Protest von dem Bündnis „Refugee Schulstreik Hamburg“, das seit Wochen in sozialen Netzwerken zur Demonstration aufruft. Mit der Aktion wollen die SchülerInnen für die grundlegenden Rechte von Geflüchteten und gegen rassistische Hetze eintreten. Und nicht nur das: In ihrem Aufruf zur Demonstration zeigen sie konkrete Fluchtursachen wie Waffenexporte und Auslandseinsätze der Bundeswehr auf.

Mit diesem Video rufen SchülerInnen zur Demo am 18.12. auf:

„Seit Jahren boomt die Rüstungsindustrie, aber neue soziale Wohnungen werden nicht gebaut“ heißt es etwa in dem Aufruf zur Demonstration auf Facebook. „Statt für Kitas, soziale Einrichtungen und Schulen gibt der Staat Geld aus für Aufrüstung und Bundeswehr. Deswegen müssen Menschen fliehen!“ Mit Vorurteilen wie „Die Ausländer nehmen uns die Arbeitsplätze weg“ räumen die Jugendlichen ebenfalls auf. Ein Grund für fehlende Ausbildungsplätze sei nicht etwa die Zuwanderung – sondern vielmehr, dass Unternehmen diese durch Praktika ersetzen und Arbeitsplätze durch Leiharbeit ersetzen würden.

Die zentralen Forderungen der SchülerInnen:

  • Bezahlbarer Wohnraum und registrierungsfreie Notunterkünfte für alle
  • Sofortiger Stopp aller Waffenexporte und Auslandseinsätze
  • Arbeitserlaubnis, Ausbildungsplätze und gute Arbeit für alle

Wir finden: Die SchülerInnen zeigen wichtige Zusammenhänge auf und stellen genau die richtigen kritischen Fragen. Die Fraktion DIE LINKE unterstützt die politischen Forderungen der SchülerInnen und den Aufruf zur Demonstration!

Übrigens: Bereits im Dezember 2013 hatte das Bündnis einen Schulstreik organisiert, damals vor dem Hintergrund der Diskussion um die Lampedusa-Gruppe, die monatelang für ein kollektives Bleiberecht in der Stadt gekämpft hatte. 3500 junge Menschen gingen damals auf die Straße mit Parolen wie „Still loving Bleiberecht“ und „Politikunterricht auf die Straße“. Ein klares Zeichen für gelebte Solidarität und großes politisches Engagement einer vermeintlich ‚unpolitischen‘ Generation!

Die Schüler-Demo für Bleiberecht zieht am Freitag ab 12 Uhr vom Steintordamm über die Mönckebergstraße, den Großen Burstah, den Rödingsmarkt und den Baumwall zu den Landesbrücken. Dort endet die Demonstration mit einer Abschlusskundgebung um 17 Uhr.

Foto: Refugee Schulstreik Hamburg/Facebook