Digitale Endgeräte an Schulen: Mit neuen iPads ist es nicht getan
Heute hat Schulsenator Ties Rabe an der Stadtteilschule Alter Teichweg 270 digitale Endgeräte aus Mitteln des Digitalpakts II übergeben. Laut Schulbehörde seien bereits mehr als 28.000 Tablets und Laptops an Hamburgs Schulen ausgeliefert.
Dazu Sabine Boeddinghaus, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Der Schulsenator hat keinen Grund, sich feiern zu lassen. Er hat sein eigenes Klassenziel zum Schuljahresbeginn nicht erreicht, die vielgepriesene Digitalisierung ist in Hamburg allenfalls auf dem Weg, das digitale Lernen keineswegs sichergestellt.“ So sei die Schulbehörde zum Schulstart denkbar schlecht aufgestellt: „Es fehlen nicht nur Tablets, die den Fernunterricht sicherstellen sollen, es fehlt an Schutzausrüstung, es fehlt an pädagogischen Konzepten, der Corona-Krise angemessen zu begegnen.“
Mit der Ausgabe von iPads sei es nicht getan, meint Boeddinghaus: „Hamburg muss schnellstmöglich die infrastrukturellen Voraussetzungen schaffen, damit die digitalen Endgeräte des DigitalPakts II überhaupt genutzt werden können. Aus dem ersten Digitalpakt sind dafür bislang kaum Mittel abgerufen worden.“
Auch in personeller Hinsicht sieht Boeddinghaus noch deutliche Defizite bei der Digitalisierung der Schule: „Nach wie vor fehlt eine Perspektive, wie Ausleihe, Einrichtung und Wartung der Geräte an den Schulen personell geleistet werden sollen. Der Schulsenator überhäuft die Schulen mit Aufgaben, tut aber nichts, um sie personell dafür auszustatten, geschweige denn in diesen Krisenzeiten zu entlasten.“
Boeddinghaus fordert eine gleichberechtigte Einbindung der Schulen in die weitere Krisenplanung. „Schule muss im Sinne der Kinder entzerrt und entspannt werden: Der Druck muss raus! Gesundheitsschutz, Teilhabe und Inklusion müssen in den Planungen ganz oben stehen.“