Erneut hohe Zahl an Drogentoten: Hilfsangebote müssen gestärkt werden
76 drogenbedingte Todesfälle sind in Hamburg im Jahr 2020 registriert worden. Dabei war in 34 Fällen – also knapp 45 Prozent der erfassten Todesfälle – der Konsum von Opioiden/Opiaten in Verbindung mit anderen Stoffen todesursächlich. Die zweithäufigsten Ursachen sind Vergiftungen mit nur einer Substanz wie Opioiden/Opiaten oder mit anderen Stoffen wie etwa Kokain/Crack. Rund 10,5 Prozent der Todesursachen gehen auf Langzeitschäden des Drogenkonsums zurück. Das ist das Ergebnis einer Anfrage der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft.
Dazu Deniz Celik, gesundheitspolitischer Sprecher der Linksfraktion: „Die Anzahl der Menschen, die in Folge ihres Drogenkonsums versterben, ist in Hamburg weiterhin auf sehr hohem Niveau. Substitution ist die erfolgreichste Behandlungsform bei Opioidabhängigkeit – umso wichtiger ist also der Zugang für alle Drogenkonsumierenden, der Ausbau von 24h-Drogenkonsumräumen und die finanzielle Stärkung niedrigschwelliger Hilfs- und Beratungsangebote in diesem Bereich. Hierfür wird die Linksfraktion sich in den laufenden Haushaltsberatungen einsetzen. Auch muss beispielsweise die Betreuung substituierter Drogengebraucher:innen beim Übergang von der Haft in die Freiheit lückenlos sichergestellt werden. Unsere Anfrage ergibt auch, dass etwa die Hälfte der Menschen in Anwesenheit einer anderen Person verstorben ist – hier hätte das Notfallmedikament Naloxon möglicherweise Leben gerettet. Hamburg sollte sich hier für ein Modellprojekt einsetzen.“