Erst das Militär, dann das Geschäft und erst zuletzt der Mensch: Keine Aufhebung des Nachtflugverbots für Militärmanöver!
Mitte Juni findet auch über Norddeutschland das NATO-Manöver „Air Defender“ statt. Angekündigt wurden als Folge des Manövers bereits weitere Flugverspätungen in der zivilen Luftfahrt. Medienberichten zufolge möchte die Behörde für Wirtschaft nun auf Bitten des Bundes deshalb die Nachtflugbeschränkung am Flughafen in Hamburg aufheben.
Dazu Stephan Jersch, umweltpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Bei Flugverspätungen und dem daraus resultierenden Lärm in der Nacht müssen die Anwohner:innen ohnehin schon seit Jahren hinter den Interessen der Fluggesellschaften zurückstehen. Das hat auch gesundheitliche Folgen und widerspricht der staatlichen Fürsorgepflicht. Jetzt auch noch die ohnehin zu kurze Nachtruhe zur Disposition zu stellen, ist ein Affront.“
Jersch fordert ein uneingeschränktes Festhalten am Nachtflugverbot auch während des Manövers: „Wenn es bisher seitens der NATO, der Bundesregierung und den Fluggesellschaften nicht gelungen ist, einen Notfallplan für die Zeit des Manövers zu erarbeiten, dann dürfen das jetzt nicht die ohnehin lärmbelasteten Menschen, die am Flughafen wohnen, ausbaden müssen. Die Linksfraktion stellt sich, im Gegensatz zur Wirtschaftsbehörde, klar gegen die Aushebelung des ohnehin zu geringen Lärmschutzes.“