Gegen die Kitastrophe: Tarifbindung der Kitas sichern und reale Kosten ausfinanzieren

Eltern und Beschäftigte in Hamburger Kitas klagen seit langem über Arbeitsverdichtung und Ausfalltage wegen des anhaltenden Fachkräftemangels. Die Linksfraktion beantragt deshalb am Mittwoch in der Bürgerschaft, Hamburger Kitas auf das Tarifniveau der Elbkinder zu verpflichten und zugleich die Ausfinanzierung der Tariflöhne durch das Gutscheinsystem sicherzustellen.

Dazu David Stoop, gewerkschaftspolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Die Zustände in Hamburgs Kitas sind katastrophal für Eltern, Kinder und Beschäftigte. Wir müssen dem Fachkräftemangel dringend etwas entgegensetzen. Die Sicherung eines vernünftigen Lohnniveaus und tarifgebundener Arbeit ist hierfür ein wichtiger Schritt. Über das Gutscheinsystem hat die Stadt ja einen direkten Einfluss auf die Arbeitsbedingungen in der Branche. Das Tarifniveau der Elbkinder lässt sich als Standard etablieren. Gleichzeitig müssten die Gutscheine erheblich besser ausfinanziert werden, um dieses Tarifniveau auch wirklich abzudecken. Viele Träger haben bereits jetzt Finanzierungsprobleme.“

Dazu Insa Tietjen, kitapolitische Sprecherin der Linksfraktion: „Weiterhin gibt es viele Rückmeldungen über hohe Betreuungsausfälle in den Kitas – der Senat erfasst hier ja leider keine konkreten Zahlen, obwohl Ausfälle an die Sozialbehörde gemeldet werden müssen. Fest steht: Die Fachkräfte müssen dringend entlastet werden. Eine garantierte Tarifuntergrenze ist ein konkreter Ansatzpunkt. Unter den gegebenen Umständen geraten viele Kitas an den Rand ihrer Möglichkeiten. Das haben in den vergangenen Jahren die etlichen Hilferufe und auch der zuletzt versandte Brandbrief eindeutig gezeigt. Hamburg muss diese strukturelle Unterfinanzierung angehen – unser Antrag leistet da einen Beitrag.“