Hilfe bei Long Covid: Linke fordert spezialisierte Anlaufstellen
Fast 59.000 Menschen haben in Hamburg zwischen 2021 und 2024 die Erstdiagnose Long-Covid oder Post-Covid bekommen, etwa 26.400 die Diagnose ME/CFS (Chronisches Erschöpfungssyndrom). Das ergibt eine Anfrage der Linksfraktion. Trotzdem gibt es in Hamburg keine spezialisierten Anlaufstellen für Beratung, Diagnostik und Behandlung, die allen Betroffenen zugänglich sind. Die Linksfraktion fordert daher in einem Antrag zur ersten Bürgerschaftssitzung 2025, eine interdisziplinäre Hochschulambulanz einzurichten und ein aufsuchendes Angebot für Schwerstbetroffene einzurichten.
Dazu Deniz Celik, gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Weil es keinen gesicherten Nachweis für die Erkrankung gibt, ist die Diagnostik und Behandlung sehr individuell und schwierig. Dadurch kommt es immer wieder zu Fehldiagnosen und in der Folge falscher Therapie. Für Betroffene ist dies nicht selten mit langjährigen Strapazen verbunden – auch weil es in Hamburg keine spezialisierte Ambulanz gibt. Dabei sieht auch der gemeinsame Bundesausschuss spezialisierte Hochschulambulanzen für Schwerstbetroffene und Patient*innen mit komplexem Versorgungsbedarf vor. Der Senat darf die Betroffenen nicht länger im Stich lassen und muss in Kooperation mit dem UKE die Versorgungslücke in Hamburg schließen.
Zudem setzt sich die Linksfraktion dafür ein, aufsuchende Angebote zu schaffen: „Für Schwerstbetroffene kommt noch hinzu, dass sie in ihrer Mobilität teilweise so stark eingeschränkt sind, dass sie den Weg in die Praxis oder lange Wartezeiten nicht bewältigen können. Hier bräuchte es dringend ein aufsuchendes Angebot, wie beispielsweise das Projekt ‚Watch‘ in Thüringen“ , so Deniz Celik.