Legionellen im Trinkwasser: Immer mehr Fälle, doch der Senat schaut weg

Eine deutliche Zunahme von Legionellenpneumonie in Hamburg zeigt eine Anfrage der Linksfraktion – die Fallzahlen sind in den vergangenen Jahren gestiegen und haben sich von 2022 auf 2023 sogar fast verdreifacht. Ein Blick in die Meldungen der Gesundheitsämter zeigt, dass es oft um immer wieder dieselben Straßen geht, in denen über einen Zeitraum von bis zu sechs Jahren Probleme auftreten. Das Gesundheitsamt kann zwar bestimmte Maßnahmen zur Sanierung der Trinkwasseranlagen anordnen und auch mit Sanktionen durchsetzen – tut dies jedoch nur höchst selten.

Dazu Deniz Celik, gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Legionellen sind eine Gefahr für unsere Gesundheit – bei immungeschwächten Menschen können sie sogar zu Erkrankungen mit tödlichen Folgen führen. Deshalb muss der Gesundheitsschutz der Mieter*innen oberste Priorität haben. Unsere Anfrage zeigt, dass teilweise über mehrere Jahre die gleichen Wohnquartiere von hohen Kontaminationen mit Legionellen betroffen sind – daher haben wir berechtigte Zweifel, dass die von den Vermietern ergriffenen Maßnahmen nachhaltig sind. Der Senat muss daher dafür zu sorgen, dass die Gesundheitsämter verstärkt Gebrauch von ihren Kompetenzen machen, engmaschiger kontrollieren und auch mit Anordnungen dafür sorgen, dass Wasserleitungen wirklich saniert warden – kurzfristige Maßnahmen helfen hier kaum. Und notfalls müssen die Vermieter eben auch mit Sanktionen gezwungen werden, Verantwortung für die Gesundheit ihrer Mieter*innen zu übernehmen.“