LINKEN-Anfrage zeigt: In Hamburgs Baumpflege ist der Wurm drin
Hamburgs Bäume erfüllen gerade in einer Großstadt wichtige Umweltfunktionen, sie prägen Hamburgs Straßen, Parks und Stadtteile. Doch es werden immer weniger: Den zahlreichen Fällungen stehen nach wie vor völlig unzureichende Nachpflanzungen gegenüber. Die Ankündigungen des Senats, diesen Trend zu stoppen, hat die Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft mit einer Kleinen Anfrage überprüft. Das Ergebnis: Die Daten werden von den Bezirksämtern nur unvollständig bzw. gar nicht erfasst.
„Die unzulängliche Datenlage scheint ein bewusstes Mittel der Behörden zur Verschleierung der verheerenden Lage der Grünabteilungen und damit der Baumpflege in den Bezirken zu sein“, sagt dazu Stephan Jersch, umweltpolitischer Sprecher der Linksfraktion. „Eine Differenzierung der Bäume, die mangels finanzierbarer Pflegemaßnahmen außerhalb der Fällsaison fallen mussten, können die Ämter nicht liefern. Außerdem korrigiert der Senat den Bezirksamtsleiter aus Hamburg-Nord, der angesichts der Fällung eines Baums am Winterhuder Fährhaus behauptete, dass er bei solchen Fällungen keine Ersatzpflanzungen anordnen könne.“
Jersch: „Die mangelhafte Datenlage der Behörden macht Grünplanung in Hamburg zu einem Ratespiel. Wenn einmal Zahlen bekannt werden, zeigen sie, dass Hamburgs grüne Inseln ökologisch immer wertloser werden.“
Dabei könne zumindest bei den Ersatzpflanzungen ganz schnell Abhilfe geschaffen werden. „Wenn der Senat im Museumscontrolling das Tageswetter zur stündlichen Besucheranzahl erfassen lässt, so wird es doch auch möglich sein, Baum-Nachpflanzungen zu überwachen, auch auf privatem Grund“, sagt Jersch.