Mehr Stromsperren: Licht darf kein Luxus sein

2441 Hamburger Haushalten wurde im zweiten Halbjahr 2022 der Strom gesperrt. Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2022 wurden 1791 Stromsperren durchgeführt. Seit Ende November 2022 können Haushalte, denen eine Sperre droht und bei denen die sozialen Sicherungssysteme nicht greifen, eine Schuldenübernahme aus dem Härtefallfonds beantragen. Diese Hilfen wurden seither genau viermal in Anspruch genommen. Das ergibt die Antwort des Senats auf eine Anfrage der Linksfraktion.

Dazu Stephanie Rose, sozialpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Die enormen Preissteigerungen beim Strom bringen viele Haushalte an ihre finanziellen Grenzen. Das zeigt auch der deutliche Anstieg bei den Stromsperren. Vor diesem Hintergrund ist mir völlig unverständlich, warum der Härtefallfonds zur Vermeidung von Stromsperren so selten in Anspruch genommen wird. Der Fonds ist mit 15 Millionen Euro ausgestattet, der Senat selbst scheint also von einem deutlich höheren Bedarf ausgegangen zu sein. Die sehr übersichtliche Anzahl an Anträgen lässt sich meiner Meinung nach nur damit erklären, dass vielen Hamburger:innen der Härtefallfonds und die damit verbundene Möglichkeit der Schuldenübernahme überhaupt nicht bekannt ist. Deshalb brauchen wir eine breitangelegte Informationsoffensive, damit zukünftig mehr Menschen die Hilfen in Anspruch nehmen. Es darf prinzipiell keine Stromsperren in unserer Stadt geben – Licht, Heizung und Kühlschrank sollten kein Luxus sein.“