Neuer Mietenspiegel: Gewichtungen zu Lasten der Mieter:innen stoppen
In der Antwort auf eine Anfrage der Linksfraktion zum Mietenspiegel offenbart der Senat, dass die Mietenexplosion im aktuellen Mietenspiegel auch durch falsche Gewichtungen zustande gekommen ist.
Dazu Heike Sudmann, wohnungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der hamburgischen Bürgerschaft: “Alles was gut für die Mieter:innen im Mietenspiegel wäre, wird kleingerechnet. Was gut für die Wohnungswirtschaft ist, wird überbewertet. Das muss dringend geändert werden“. So werde zum Beispiel der Anteil der preisgünstigen und damit mietenspiegeldämpfenden SAGA-Wohnungen runtergerechnet. Das freue die unsozialen Vermieter:innen wie Vonovia, Akelius/Heimstaden & Co. Zu stark gewichtet würden dafür dann aber die regelhaft teureren Neuvertragsmieten. Die schlügen sich mit fast 50 Prozent im Mietenspiegel nieder. Ob das irgendwas mit der Wirklichkeit zu tun habe – also, ob so ein hoher Anteil an weitervermieteten Wohnungen dem realen Hamburger Wohnungsmarkt entspricht, weiß der Senat nicht. Heike Sudmann: „Der Senat kann noch nicht mal sicherstellen, dass überteuerte Mieten, die gegen die Mietpreisbremse verstoßen, beim Mietenspiegel außen vorbleiben. Und das soll dann eine vorbildliche, soziale Mietenpolitik sein?“
Ein weiterer Nachteil für die Mieter:innen im neuen Mietenspiegel ist die Zunahme der sogenannten guten Wohnlage. Der Bodenrichtwert und der Statusindex der Bewohner:innen sind hier zu fast 50 Prozent entscheidend, während der Grünanteil nur 16 Prozent oder die Lärmbelastung gar nur 5 Prozent ausmachen Der Anteil der Straßenabschnitte/Blockseiten ist seit 2011 nur um 0,6 Prozent gestiegen. Hingegen ist der Anteil der guten Wohnlagen um fünf Prozent gestiegen. Heike Sudmann: „Das ist ein Hammer für die betroffenen Mieter:innen. Denn der Wechsel von normaler Wohnlage zur guten Wohnlage kann monatlich 50 bis 100 Euro mehr Miete ausmachen.“