Olympia-Pläne des Senates sind Gentrifizierungsprogramm für Hamburg
Zur heutigen Vorstellung des Konzept für eine mögliche Austragung der Olympiade erklärt Mehmet Yildiz, sportpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft:
„Das Konzept von Bürgermeister Olaf Scholz ist ein reines Gentrifizierungsprogramm mit allen Nachteilen für die Bevölkerung.“ Scholz und Sportsenator Michael Neumann hatten in ihrem ersten, vagen Entwurf ein Bau- und Infrastrukturkonzept vorgestellt, das weit bis in den Hamburger Südosten reicht. Dazu Yildiz weiter: „Sollten diese Pläne umgesetzt werden, drohen alle Befürchtungen der Olympia-Gegner wahr zu werden: Mietsteigerungen, Verdrängung und Milliardenschulden sind so vorprogrammiert.“
Zudem kritisiert Yildiz, dass insbesondere über die Kosten keine Auskunft gegeben wird. „Der Senat vermeidet absichtlich, Zahlen zu nennen. Damit wird der Hamburger Steuerzahler in Unkenntnis gelassen, was der ganze Spaß kosten soll.“ Zuvor hatte der Senat auf Anfrage (20/12775) der Linksfraktion eingestanden, dass eine Bewerbung voraussichtlich 50 Millionen Euro kosten wird, genau nachgerechnet wird allerdings erst später: „Die endgültige Kalkulation bliebe einer später zu gründenden nationalen Bewerbungsgesellschaft vorbehalten“, heißt es dort.
„Wenn mir Vereinsvorsitzende sagen, dass Ihre Sportflächen und Umkleidekabinen praktisch unbenutzbar sind oder sich Eltern beklagen, dass aufgrund mangelnder Kapazitäten Mädchen kein Fußball spielen können, dann sind diese Olympia-Pläne eine Ohrfeige für den Breitensport und damit für die gesamte Bevölkerung. Wir fordern den Senat erneut auf, keine Milliarden für ein einmaliges Großereignis zu verpulvern, das an den Bedürfnissen der Hamburgerinnen und Hamburger vorbei geht.“