Schattenwelt des Warburg-Bankers Christian Olearius: Hat die Stiftungsaufsicht versagt?
Mit einem Stiftungsvermögen von 1,3 Milliarden Euro gehört die Joachim Herz-Stiftung zu den einflussreichsten Stiftungen in Hamburg. Wie die ZEIT in einer gemeinsamen Recherche mit dem ARD-Magazin „Panorama“ in ihrer heutigen Ausgabe enthüllt, hat die Stiftung mit gewaltigen Summen der nach ihrem Cum-Ex-Steuerraub in akute Not geratenen Hamburger Privatbank M.M. Warburg im Jahr 2018 aus der Krise geholfen. Vorsitzender des Stiftungs-Kuratoriums ist der Warburg-Chef Christian Olearius. Diese und weitere zweifelhafte Verstrickungen und Interessenkonflikte von Olearius rund um die Geschäfte der Stiftung decken die Journalisten auf.
Dazu Norbert Hackbusch, finanzpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Der Herr Olearius tanzt auf verschiedensten Hochzeiten. Seine Herrschaft über die Joachim Herz-Stiftung zeigt eine Schattenwelt, die in ihrer Macht und ihrem Einfluss über die Warburg-Bank weit hinausreicht. Dabei hat Hamburgs Stiftungsaufsicht versagt: Es geht um Milliarden, es geht um eine der mächtigsten Stiftungen in dieser Stadt und die Kontrolle hat augenscheinlich an einigen Stellen versagt. Was machte die zuständige Justizbehörde eigentlich in all diesen Jahren?“
Als „Sparkasse der Warburg-Bank“ werde die Joachim Herz-Stiftung hinter vorgehaltener Hand bezeichnet, so die Recherche von ZEIT und „Panorama“. Norbert Hackbusch: „Die Justizbehörde hat der Bürgerschaft zu berichten, wie Herr Olearius die Macht in dieser Stiftung erobern konnte. Die Bürgerschaftsfraktion der Linken wird dazu einen Antrag in der Bürgerschaft stellen.“