Schulbau in Hamburg: Leuchttürme, Bruchbuden und ein großer Sanierungsstau
Heute stellten Finanzsenator Andreas Dressel und Schulsenator Ties Rabe die Bilanz von Schulbau Hamburg SBH und Gebäudemanagement Hamburg GMH vor. Sabine Boeddinghaus, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft, sieht trotz hoher Investitionen in diesem Bereich deutliche Mängel: „Bei allem Lob für wenige Leuchttürme unter den schulischen Neubauten muss deutlich gesagt werden, dass wir einen eklatanten Sanierungsstau an den Hamburger Schulen haben. Erst im Februar diesen Jahres wurden über 50 Sanierungsmaßnahmen um bis zu sieben Jahre aufgeschoben! Auf diese Art verleiht der Senat den Schulen den Charme von Bruchbuden.“
Boeddinghaus sieht außerdem eine großes Defizit bei der ‚Kundenzufriedenheit‘ mit der städtischen Dienstleistung: „Wir wissen, dass es große Unzufriedenheit unter den Schulen gibt, sowohl mit dem regelhaft standardisierten Bauverfahren von SBH wie auch mit den technischen Dienstleistungen, die GMH bereitstellt. Die Zufriedenheit der Schulen mit den Maßnahmen des Senats spielt in der Bilanz der Tätigkeit von SBH und GMH leider keine Rolle. Dabei ist dies ein Zweck ihrer Tätigkeit.“
Zuletzt sieht Boeddinghaus den Senat in der Pflicht, den eigenen Ansprüchen auf eine pädagogische Qualität des Bauens nachzukommen: „Die Schulgebäude erfüllen nicht die Maßgaben, ein ‚dritter Erzieher‘ zu sein. Modernen pädagogischen Ansprüchen, dem Ganztag und dem Anspruch inklusiven Lernens hinken sie hinterher. Ganz zu schweigen von den oftmals fehlenden Freiflächen für Bewegung und Freizeitaktivitäten.“