Senat kassiert über den HVV weiter bei Rentner_innen ab
Die Antwort des Senats auf eine Große Anfrage der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft (Drs. 21/13319) belegt, was viele Menschen seit Langem fühlen: Die HVV-Preise steigen schneller als die Einkommen. Hauptleidtragende sind demnach die Rentner_innen: Während die Preise für die HVV-Senior_innenkarte von 2008 bis 2017 um kräftige 31,31 % zulegten, stiegen die Renten (durchschnittlicher Rentenzahlbetrag) in Hamburg im gleichen Zeitraum lediglich um 14,92 % an.
„Angesichts der kürzlich vorgestellten Geschäftszahlen der Hochbahn kann man die Preispolitik des Senats nur noch als zynisch bezeichnen“, meint Heike Sudmann, verkehrspolitische Sprecherin der Linksfraktion. „Mit Preiserhöhungen weit über der Einkommensentwicklung wird bei der städtischen Hochbahn AG ein Kostendeckungsgrad von 92,9% erreicht. Auf der Strecke bleiben die älteren Menschen, die für die Teilhabe am sozialen Leben auf einen günstigen HVV angewiesen sind.“
Der schematische Verweis des Senats auf die Sozialkarte ziehe nicht, denn längst nicht alle Senior_innen könnten diese bekommen. „Die Sozialkarte erhalten lediglich Empfänger_innen von Grundsicherung. Wir fordern den Senat auf, die Preiserhöhungen bei den Senior_innenkarten zumindest so lange auszusetzen, bis die Relation zwischen Renten und Fahrpreisen wieder auf dem Niveau von 2008 ist.“