Überlasteter Hauptbahnhof und Nadelöhr Elbbrücke – Studie zur Straßenbahnlinie 13 zeigt schnelle und günstige Alternative

Schiene frei für die Linie 13: Im Auftrag der Fraktion DIE LINKE wurde eine vom früheren Hochbahn-Chef Günter Elste 2016 angeregte Studie aktualisiert. Das Ergebnis: Eine schnellere und kostengünstigere Entlastung des Hamburger Hauptbahnhofs sowie eine Alternative zum Nadelöhr Elbbrücken für Pendler:innen aus dem Süden ist möglich.

„Der überlastete Hauptbahnhof ist derzeit in aller Munde. Die geplante Erweiterung kostet etliche Milliarden, passt nicht zur U5- und Diebsteich-Planung und ist frühestens in 20 Jahren funktionsfähig. Die beste Entlastung des Hauptbahnhofs wäre jedoch, wenn wir all jene Fahrgäste fernhalten können, die hier einfach nur mangels Alternative umsteigen müssen“, sagt Heike Sudmann, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. „Mit der Straßenbahnlinie 13 werden unter Umgehung des Hauptbahnhofs alle U- und S-Bahnlinien aus dem gesamten Süden, dem Osten und dem Nordosten der Stadt in breiter Vielfalt optimal miteinander verknüpft. Das ist vielfältiger, wirkungsvoller und dazu wesentlich preiswerter als alle anderen Ideen zur verkehrlichen Entwicklung der Hansestadt Hamburg.“

Im Jahr 2016 hatte der damalige Hochbahnchef Günter Elste über eine Straßenbahnlinie von der Veddel nach Kirchdorf-Süd nachgedacht. Diese Anregung nahm der Verkehrsplaner Dieter Doege auf und entwickelte gemeinsam mit seinem Kollegen Jens Ode die Straßenbahnlinie 13, die auf knapp 15 Kilometern mit 26 Haltestellen von Mundsburg via Veddel und Wilhelmsburg bis Kirchdorf-Süd verläuft. Diese Straßenbahn sollte die entsprechende, stark frequentierte Buslinie 13 ersetzen. Elste wollte die Planung damals vorantreiben und hatte sie Bürgermeister Olaf Scholz vorgestellt. Scholz lehnte den Plan ab, weil er eine Abneigung gegen Straßenbahnen hatte. Heike Sudmann: „So einen platten Widerwillen kann sich niemand mehr leisten. Die Zeiten haben sich geändert, der schnelle ÖPNV-Ausbau ist ein wichtiger Baustein für den Klimaschutz in Hamburg. Da nützt es nichts, vor allem auf eine U5 zu setzen, die frühestens in den 2040er Jahren fahren wird. Die U5 kommt zu spät, ist zu teuer und produziert auch zu viel CO2 beim Bau. Auch kommt für den Hamburger Süden nichts dabei rum. Die Mehrheiten in der Bürgerschaft wollen das nicht wahrhaben. Aber der Drops ist noch lange nicht gelutscht, denn es gibt bisher nur für den kurzen U5-Stummel zwischen Bramfeld und CityNord überhaupt konkrete Planungen und Rechtsverfahren“.

Die Studie im Auftrag der Fraktion DIE LINKE aus dem Sommer 2022 zu einem (Wieder)Einstieg in ein Hamburger Straßenbahnnetz mit insgesamt 53 Kilometer Länge ist hier zu finden.