Überlastung im UKE: Senat muss die Pflegekräfte endlich entlasten
Insgesamt 161-mal haben die Intensiv-Pflegekräfte des UKE im Jahr 2021 ihre Überlastung angezeigt. Das geht aus einer aktuellen Anfrage der Linksfraktion hervor. Das sind mehr als 13 Überlastungsanzeigen pro Monat. Zum Vergleich: Im Jahr 2020 wurden 74 Überlastungsanzeigen geschrieben. Bei der Zentralen Notaufnahme zeigt sich ein ähnliches Bild: Dort sind in den Monaten Januar und Februar 2022 bereits doppelt so viele Überlastungsanzeigen geschrieben worden wie im gesamten Jahr 2021 zusammen.
Dazu Deniz Celik, gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „In praktisch jeder Corona-Debatte in der Bürgerschaft wird anerkennend auf den Einsatz der Pflegekräfte hingewiesen. Und trotzdem nimmt der Senat die Überlastung der Pflegekräfte einfach so hin und beobachtet den Konflikt vom Spielfeldrand aus. Erst im Dezember hat die Koalition unseren Antrag für eine Entlastung der Pflegekräfte und einen Corona-Bonus abgelehnt. So kann das nicht weitergehen: Ich erwarte vom Senat, dass er sich endlich einmischt und sich für eine Dienstvereinbarung zur Entlastung der Pflegekräfte einsetzt. Wir unterstützen die Forderung der Beschäftigten nach bedarfsorientierten und verbindlichen Personalvorgaben. Applaus reicht nicht – jetzt müssen den Reden auch Taten folgen.“
In mehreren Brandbriefen haben die Pflegekräfte der Intensivstationen und der Zentralen Notaufnahme des UKE auf ihre Überlastung hingewiesen und Entlastung gefordert. Ab Mitte Dezember hatte das Pflegepersonal sich für zwei Monate geweigert, in ihrer Freizeit für ausfallende Kolleg:innen einzuspringen.
Am heutigen Freitag findet um 14:30 Uhr eine Kundgebung der Pflegekräfte vor dem UKE statt.