Historische Frauenbilder und Frauenrollen im Hamburger Rathaus – Ein feministischer Rundgang
Rathausführung mit Cansu Özdemir und Dr. Rita Bake
Dreißig Teilnehmer:innen haben sich gemeinsam mit unserer gleichstellungspolitischen Sprecherin Cansu Özdemir und der Historikerin Dr. Rita Bake gestern auf Spurensuche begeben und über die Geschichte von Frauen im Rathaus und in der Hamburger Politik gelernt.
Das Hamburger Rathaus wurde 1897 erbaut, als Frauen von der politischen Teilhabe und Mitbestimmung ausgeschlossen waren. Senat und Bürgerschaft bestanden ausschließlich aus Männern. Nur Männer hatten das Recht zu wählen. Dennoch finden sich in nahezu sämtlichen Räumen und an der Fassade des Rathauses – ob als Skulpturen, Reliefs oder auf einigen wenigen Gemälden – (idealisierte) weibliche Körper und auch einige reale Frauen.
Erst nachdem sich Frauen organisiert und jahrzehntelang für ihre Rechte gekämpft haben, fand am 16. März 1919 die erste demokratische Wahl zur Hamburger Bürgerschaft statt. Seither sind Frauen Teil der Hamburger Politik. Bis heute ist dies keine Selbstverständlichkeit, denn die Kämpfe gegen Sexismus und für eine gleichberechtigte Repräsentation dauern an und werden auch in Zukunft zu führen sein.
Von der Stadtgöttin Hammonia, über die versteckten Sphinxen, die unglaublich frauenfeindliche Gestaltung der Brautpforte oder die vielen Leerstellen an denen Frauen eben gerade nicht zu sehen sind – Dr. Rita Bake hat uns mit ihrer humorvollen Art und ihrem umfangreichen Wissen eine wirklich tolle Tour geboten, die auch aufgrund der großen Nachfrage, dringend wiederholt werden muss. Herzlichen Dank an Dr. Rita Bake, an alle Teilnehmer:innen, aber auch an die beiden Gebärdendolmetscherinnen für diese lehrreiche und unterhaltsame Veranstaltung.
Wer mehr über die Stationen des Rundgangs erfahren möchte, dem sei die Broschüre „Einsichten -Von realen und idealen Frauen im Hamburger Rathaus“ empfohlen. Die Broschüre gibt es auch als Prinversion kostenlos im Shop der Landeszentrale für politische Bildung.