Velorouten-Piktogramme: Verkehrswende im Schneckentempo
Vier Jahre nach dem Beschluss der Bürgerschaft hat der Senat noch keine einzige Veloroute mit den geforderten Piktogrammen gekennzeichnet. In der Antwort auf eine Anfrage der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft musste der Senat jetzt zugeben, dass erst im Herbst dieses Jahres mit einem entsprechenden Pilotprojekt begonnen werden soll.
„Mit diesem Schneckentempo kommt die Mobilitätswende in Hamburg nicht voran. In anderen Städten werden in vier Jahren ganze Radwegenetze gebaut. Doch der Senat ist noch nicht mal in der Lage, seine eigenen Velorouten vernünftig sichtbar zu machen“, sagt Heike Sudmann, verkehrspolitische Sprecherin der Linksfraktion. Mangelndes Wissen könne nicht die Ursache sein, denn der heutige Verkehrs-Staatsrat Martin Bill hatte schon in der Bürgerschaftsdebatte am 10. April 2019 festgestellt, dass Velo-Routen „gut sichtbar und intuitiv befahrbar sein“ müssten, „sodass man nicht mehr auf Karten und auch nicht mehr auf das Handy gucken muss, wo es langgeht.“
Doch für die bereits im September 2019 fertig entworfenen Piktogramme hat der Senat erst drei Jahre später mit Marktrecherchen und Tests zu Beständigkeit und Komfort angefangen. Nach derzeitigem Stand sollen erst 2026 alle Velorouten gekennzeichnet sein. Sudmann: „Was für ein Trauerspiel grüner Radpolitik. Piktogramme sind keine Raketentechnik und Hamburg ist nicht die erste Stadt, die sowas auf die Fahrbahn bringt.“