Versorgung in Hamburgs öffentlichen Unterkünften ist unzureichend
In den öffentlichen Unterkünften der Stadt Hamburg warten derzeit 159 Menschen auf Einzelzimmer. Dabei handelt es sich um Bewohner_innen, die bereits in einer öffentlich-rechtlichen Unterkunft leben und ein entsprechendes ärztliches Attest vorlegen können. Das geht aus der Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage (Drs. 22/1061) der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft hervor. Insgesamt leben fast 30.000 Menschen in städtischen Unterkünften, davon schätzungsweise 1.400 in einem Einzelzimmer.
„Es gibt hier einen offensichtlichen Bedarf, der nicht gedeckt wird“, sagt Stephanie Rose, sozialpolitische Sprecherin der Linksfraktion. Sie vermutet, dass der tatsächliche Bedarf nach Einzelzimmern noch deutlich darüber liegt, weil diejenigen, die auf der Straße nächtigen und die städtischen Unterkünfte aufgrund mangelnder Privatheit und Ruhe meiden, statistisch gar nicht erfasst würden. „Selbst mit ärztlichem Attest müssen Menschen viel zu lange auf die ihnen zustehenden Einzelzimmer warten“, sagt Rose. „Das darf so nicht weitergehen. Das Angebot muss dringend ausgebaut werden.“
Wie aus der Anfrage weiterhin hervorgeht, ist auch die Unterbringung in Hotels in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen. Ende 2019 waren nur noch 10 Menschen in einem Hotel untergebracht, 2015 waren es immerhin noch 32. „Insbesondere im Hinblick auf psychisch Kranke müssen mehr Einzelzimmer geschaffen oder Hotels für diese besonders vulnerable Gruppe angemietet werden, um sie so vor den Gefahren der Obdachlosigkeit zu schützen“, sagt Rose.