Völlig aus der Zeit gefallen: Linksfraktion fordert Abschaffung des Tanzverbots an Karfreitag
Am Karfreitag ist die Polizei in einer so noch nicht dagewesenen Aktion gegen Hamburgs Musikclubs vorgegangen. An vielen Stellen in der Stadt fuhren Streifenwagen vor, es wurde bekanntgegeben, dass alle laufenden Veranstaltungen sofort abzubrechen sind. Darüber hinaus wurden Ordnungsgelder von je 5000 Euro angekündigt und mit der Räumung von Clubs durch Einsatzhundertschaften der Polizei gedroht. Hintergrund war das religiös motivierte Tanzverbot an diesem Feiertag.
Die Linksfraktion beantragt in der heutigen Bürgerschaftssitzung, dieses Tanzverbot abzuschaffen. Dazu Norbert Hackbusch, kulturpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Es geht doch nicht um den Schutz, also darum, den Karfreitag würdig und auch still verbringen zu können. Sondern diese Verordnung wird genutzt, um allen Menschen in dieser Stadt vorzuschreiben wie sie den Karfreitag zu begehen haben. Eine solche Regelung ist falsch, völlig aus der Zeit gefallen und sie muss daher abgeschafft werden. Das sind wir auch Hamburgs Clubszene schuldig, die es nach Corona immer noch schwer genug hat.“
Darüber hinaus will die Linksfraktion aber auch das öffentliche Tanzen fördern. Nach Berliner Vorbild soll Hamburg öffentliche Tanzflächen fördern. Norbert Hackbusch: „Die Hamburger Tanzcommunity wünscht sich seit langem öffentliche Draußentanzflächen – in Berlin gibt es Dutzende solcher Flächen für Tanzabende und Tanzkurse aller Art. Hier in Hamburg wäre zum Beispiel die Fläche vor der Seeterrasse in Planten und Blomen ein wunderbarer Einstieg.“